Grubenwasser im Saarland Mediziner warnen vor Grubenflutung

Saarbrücken · Zwei saarländische Mediziner haben am Dienstag in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Landtagsausschusses für Grubensicherheit und Nachbergbau vor Gesundheitsgefahren durch den vom Bergbaukonzern RAG geplanten Grubenwasser-Anstieg gewarnt.

 Der Wassergarten in Reden auf dem Gelände der ehemaligen Grube.

Der Wassergarten in Reden auf dem Gelände der ehemaligen Grube.

Foto: BeckerBredel

Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Eugen Roth (SPD) nannte der Quierschieder Arzt Dr. Karl Michael Müller die Flutungspläne mit Blick auf das radioaktive Gas Radon „ein Experiment, für das es noch keine Erfahrungswerte gibt“. Müller befürchtet, dass durch den Wasseranstieg möglicherweise ausgelöste Erderschütterungen auch verstärkt radioaktives Radon freisetzen könnten (wir berichteten). Da sich das Gas, das durch winzige Risse auch in Häuser eindringen könne, nicht vorhersehbare Wege an die Erdoberfläche suche, sei ein „Kontrollverlust“ programmiert. Regelmäßige Radon-Messungen seien zwingend. Der Mediziner sieht einen Zusammenhang zwischen Lungenkrebs-Erkrankungen im Saarland und Radon, das als krebserregend gilt. Der Aussschuss will nun vom Gesundheitsministerium weitere Informationen anfordern.

Ebenfalls geladen war der Neunkircher Arzt Dr. Günther Jochum. Jochum wies vor dem Ausschuss auf Gefahren im Zusammenhang mit dem Giftstoff PCB hin. Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Roth habe Jochum zudem erklärt, dass schädliche Umwelteinflüsse im Saarland stärker ausgeprägt seien als anderswo und Auswirkungen auf den menschlichen Intelligenzquotienten hätten.

Die Linke kritisierte, dass CDU und SPD eine nicht-öffentliche Sitzung durchgesetzt hatten.

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