Mediziner können Missbrauchsprozess nicht voranbringen

Saarbrücken. Eine 16-jährige Schülerin soll vor knapp drei Jahren Opfer sexueller Übergriffe ihres Vaters (40) und ihres Stiefbruders (19) geworden sein. Beiden Männer wird derzeit vor dem Landgericht der Prozess gemacht. Beide bestreiten die Vorwürfe. Die gestern gehörten Zeugen brachten keine Aufklärung

Saarbrücken. Eine 16-jährige Schülerin soll vor knapp drei Jahren Opfer sexueller Übergriffe ihres Vaters (40) und ihres Stiefbruders (19) geworden sein. Beiden Männer wird derzeit vor dem Landgericht der Prozess gemacht. Beide bestreiten die Vorwürfe. Die gestern gehörten Zeugen brachten keine Aufklärung.Eine Diplom-Psychologin, die sich um das Mädchen kümmerte, berichtete, dass das mutmaßliche Opfer bei ihr nicht über die Sache sprechen wollte. Ihre Tests ergaben demnach keine Hinweise auf Missbrauch. Eine Gynäkologin aus Merzig, bei der sich die Schülerin zwei Jahre nach den mutmaßlichen Taten vorstellte, habe eine Vergewaltigung weder bestätigen noch ausschließen können. Der Kriminalbeamte, der mit dem Fall betraut war, berichtete, dass die Anzeige von der Schule kam. Das Mädchen habe sich ihrem Klassenlehrer und einer Schulpsychologin anvertraut. Nach der Anzeige sei sie sauer auf die beiden gewesen - diese hätten ihr "hoch und heilig versprochen nichts zu sagen".

Der Bruder des Mädchens musste unterdessen vor Gericht zugeben, dass er den Missbrauch durch den Stiefbruder bei der Polizei schlimmer dargestellt hatte als jetzt vor Gericht. Der Stiefbruder habe ihm zuvor Schläge angedroht, falls er der Mutter was sage. Aber er ließ sich nicht einschüchtern. Als Reaktion auf den Vorwurf warf die Mutter den Stiefbruder aus der Wohnung. Aber auf Drängen des Jugendamtes musste sie ihn wieder aufnehmen. Gleich danach soll es erneut zum Missbrauch gekommen sein. Das Mädchen soll Angst gehabt haben, dass die Mutter etwas von den Übergriffen erfährt - aus Sorge, die Mutter würde dem Vater mehr glauben als ihr. Der Prozess wird fortgesetzt. jht

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