Comedy Mario Barth bringt 4000 Saarländer zum Lachen

Saarbrücken · Der beliebte Comedian traf mit seinem Programm „Männer sind faul, sagen die Frauen“ den richtigen Nerv beim saarländischen Publikum.

 Tausende Zuschauer strömten am Sonntag, 22. April, in die Saarlandhalle in Saarbrücken um Comedian Mario Barth mit seiner neuen Show „Männer sind faul, sagen die Frauen“ live zu sehen.

Tausende Zuschauer strömten am Sonntag, 22. April, in die Saarlandhalle in Saarbrücken um Comedian Mario Barth mit seiner neuen Show „Männer sind faul, sagen die Frauen“ live zu sehen.

Foto: BeckerBredel

Am Ende der Show gab es dann Journalistenschelte: „18 Jahre Mann - Frau: Warum?“, habe ihn, Mario Barth, einmal ein Reporter gefragt. Den intellektuellen Habitus des Fragers imitierte der Komiker dabei mit verächtlicher Lust. Das wäre eigentlich das Gleiche, meinte Barth, als würde jemand den AC/DC-Gitarristen Angus Young fragen: „45 Jahre Gitarren - warum?“.

Die Szene sagte viel aus über Deutschlands wohl beliebtesten Komiker. Das Feuilleton mag ihn nicht so, dafür die Massen um so mehr. Und gerade auch dafür, dass er sich immer wieder mit den Befindlichkeiten zwischen den Geschlechtern auseinandersetzt. Und zwar so, dass viele sich in den Geschichten Barths über sich und seine wie immer namenlose Freundin wiederfinden.

4000 Zuhörer waren in die seit Monaten ausverkaufte Saarlandhalle gekommen fürs neue Programm des Comedians mit dem wenig originellen Titel „Männer sind faul - sagen die Frauen“. Um so mehr zündeten die üblichen Übersteigerungen in Barths Schilderungen - etwa dass seine Freundin so viele Kerzen beim Vollbad anzünde, dass in dem Raum mindestens 150 Grad herrschten und die Zugvögel lieber zuhause blieben, sobald das Badezimmerfenster geöffnet würde. Männer dagegen stellten sich beim Zupfen unliebsamer Körperhaare deswegen dermaßen dran, weil ihre Haarwurzeln direkt am Rückenmark festgebunden seien.

Eine lange Passage widmete der 45-jährige seiner Mutter, die er ja über alles liebe. Die Beschreibung typischer Rollenklischees zwischen Mutter und Sohn wie etwa Anrufe zu ungünstigsten Zeitpunkten oder mangelndes technisches Verständnis der älteren Dame gestalteten sich dementsprechend liebevoll - also an der Stelle von Mario Barths Mutter wäre man gut zurechtgekommen mit der Show. Zweifelhafter wäre es da gewesen, die Position der ominösen Freundin einzunehmen, über die auch Klatschreporter bislang nicht viel herausbrachten außer dass sie wohl Paula heißt. Sie sei auf keinen Fall doof, meinte der Komiker, und natürlich liebe er sie auch sehr. Trotzdem habe sie es wohl fertiggebracht, den Gurtwarner im neuen Auto zu aktivieren, indem sie ihre elf Kilo schwere Handtasche auf den Beifahrersitz gelegt habe. Und einen orange-schwarz gestreiften Hubschrauber habe sie zunächst als „orangenes Zebra“ bezeichnet.Um eine glückliche Beziehung zu führen, solle man Zeit mit seiner Partnerin verbringen, da solle man schon einmal im Jahr mit ihr ausgehen, witzelte Barth.

All das machte einen doch sehr neugierig, wie es wohl in echt bei ihm läuft. Kinder hat er jedenfalls keine, so mussten ein befreundetes Paar mit Nachwuchs und die Nichte für diesen Themenkomplex herhalten. Im ersteren Fall mokierte sich der Comedian über die hysterischen Sorgen moderner Eltern um die Gesundheit ihrer Kleinkinder. Sie kauften extra „Babywasser“ (das gibt es wirklich!) und ließen die Kleinen nur auf längs- und querbelüfteten Matratzen schlafen. Dagegen habe Barth doch früher bei zwei qualmenden Eltern ohne Gurt auf dem Rücksitz gesessen und das erstaunlicherweise überlebt. Auch die Jugend hat sich im Laufe der Jahre verändert: Gehörte früher der Hausarrest zu den schlimmsten Strafen, müsse man heutigen Jugendlichen schon damit drohen, sie raus in die Sonne zu schicken, wenn sie ihr Zimmer nicht aufräumten. Und hätten Kinder früher nach etwas zu essen gequengelt, ginge es ihnen jetzt nur noch um den WLAN-Code.

Wie gewohnt tigerte Mario Barth bei all seinen Ausführungen über die Bühne, wiederholte Sätze („Kennt ihr? Kennt ihr?“) und traf damit den Nerv seiner Fans. Die schenkten ihm donnernden Applaus, vor allem bei der Ansage, dass der Komiker gerne wiederkäme. Außerdem wolle er weiter machen, bis er mit dem Rollator auf die Bühne müsse - und zwar mit dem Thema „Mann - Frau“.

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