Manuskript-Salat in der Bütt war der Knüller des Abends

Fischbach. Nicht viele Karnevalsvereine haben heute noch eine Bütt. Oft wird für die Redner nur noch ein Pult auf die Bühne geschoben. Dabei hat eine richtige Bütt viele Vorteile: Man kann auf den Rändern beispielsweise seine Arme abstützen. Und man kann das Manuskript, sofern man denn eins hat, auch gut in der Bütt ablegen

Fischbach. Nicht viele Karnevalsvereine haben heute noch eine Bütt. Oft wird für die Redner nur noch ein Pult auf die Bühne geschoben.

Dabei hat eine richtige Bütt viele Vorteile: Man kann auf den Rändern beispielsweise seine Arme abstützen. Und man kann das Manuskript, sofern man denn eins hat, auch gut in der Bütt ablegen. Wenn allerdings das Manuskript nicht richtig sortiert ist, dann nutzt auch die schönste Bütt nichts. Das merkten am Samstag bei der Kappensitzung der Narren vom Theaterverein Saargold Fischbach im Kolpinghaus die zwei Ur-Fischbacher Harald Quirin und Albert Schmelzer.

Kaum standen sie in besagtem Möbelstück, da ging das Chaos auch schon los. Irgendjemand hatte den beiden ihr Manuskript durcheinander gebracht. Ob das Ganze nun gewollt war oder nicht: Wie ein "Running Gag" zog sich das Sortieren der Blätter durch die gesamte Rede. Das war beste Situationskomik. Das Narrenvolk im randvollen Saal hatte nach dem Auftritt der beiden Herren fast schon Bauchweh vor Lachen.

Von Anfang an herrschte Bombenstimmung im Kolpinghaus. Das erste Ausrufezeichen des Abends setzte die Jugendgarde mit ihrem schwungvollen Tanz. Weitere glanzvolle Auftritte sollten allerdings noch folgen. Egal ob Junioren-Mariechen Lisa-Marie Westrich, Tanzmariechen Laura Mathei, die Junioren- oder die Saargold-Garde: Alle Darbietungen waren eine Klasse für sich.

Besonders hübsch waren die jungen Damen der Saargold-Garde in ihren neuen Kostümen. Nicht ganz so graziös wirkte das Männerballett. Bei den wilden Fliegern in kurzen Hosen, mit typischer Fliegerkappe und Brille, stand eindeutig der Spaß im Mittelpunkt. Und den hatten die Jungs, aber auch das Publikum. Garant für gute Stimmung bei den Kappensitzungen der Saargold-Narren ist auch die Kapelle Tom und Sue. Sie sind bekannt für ihre tollen Stimmen und für närrisches Aufwärmtraining. Da machten alle mit, hakten sich bei ihrem Nachbarn ein und schunkelten. Langeweile kam da keine auf. Nachwuchstalent Frederike Klee war nach ihrem grandiosen Auftritt vom vergangnen Jahr auch wieder mit dabei. Diesmal ging sie auf Jobsuche. Schließlich musste sie ihre karges Taschengeld aufbessern. Albrecht und Bertgold, alias Jonas Uther und Christian Schmitt, erwiesen sich derweil als junge Frauenhelden, die es faustdick hinter den Ohren haben.

De Babbe und sei Sohn, Werner Jung und Sohnemann Tim (9), erzählten von ihrem närrischen Zuhause. "Spielemann" Robin Schmelzer garnierte seine Beobachtungen aus der Politik mit bekannten Liedern. Beim närrischen Ehepaar, Ääs unn sei Därmel, Petra Köhler-Blank und Bernhard Blank, flogen die Fetzen, aber nur in der Bütt.

Alls klappte an diesem Abend bestens. Kein Wunder aber auch, hatten die Narren doch echten geistlichen Beistand: Pastor Kai Quirin bewies sein närrisches Talent in der Bütt. Und schließlich setzte die Band Die Konsorten mit eigenen Fastnachtsliedern einen glanzvollen Schlusspunkt. ll

Auf einen Blick

Die Akteure: Sitzungspräsidenten: Harald Quirin und Werner Jung. Tänze: Mariechen Lisa-Marie Westrich und Laura Mathei, Minijugend-, Junioren- und Saargold-Garde mit Märschen und Schautänzen sowie Männerballett. Trainerinnen: Claudia Schmitt, Vanessa Schmitt und Alex Kraus. Büttenredner: Frederike Klee, Albert Schmelzer und Harald Quirin, Robin Schmelzer, Petra Köhler-Blank und Bernhard Blank, Werner und Tim Jung sowie Kai Quirin. Maske: Claudia Donato, Angelika Blank und Team. Kostüme: Claudia Schmitt, Angelika Bier-Romeo und Team. Musik: Tom und Sue Lehmann. ll

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