Mandelbachtaler Schule bleibt

Homburg/Ommersheim. Die Erweiterte Realschule (ERS) Mandelbachtal in Ommersheim soll vorerst bestehen bleiben und in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden. Dafür hat der Kreistag des Saarpfalz-Kreises in seiner Sitzung am Mittwochabend (wir berichteten) die Weichen gestellt

Homburg/Ommersheim. Die Erweiterte Realschule (ERS) Mandelbachtal in Ommersheim soll vorerst bestehen bleiben und in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden. Dafür hat der Kreistag des Saarpfalz-Kreises in seiner Sitzung am Mittwochabend (wir berichteten) die Weichen gestellt. Zum Hintergrund: Eigentlich müsste der Standort im Zuge der Neuordnung der saarländischen Schullandschaft geschlossen werden. Es sind nicht genügend Schüler vorhanden, um nach dem Gesetzesentwurf zur Einführung einer Gemeinschaftsschule weiterhin einen Schulbetrieb in der Gemeinde Mandelbachtal aufrechtzuerhalten. Gefordert ist nach diesem Gesetzesentwurf, der im Januar 2012 verabschiedet werden soll, für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien eine Mindestschülerzahl von 250 Schülern in den Klassenstufen fünf bis neun.Da die ERS Mandelbachtal in den zurückliegenden drei Jahren aber nie mehr als eine Klasse einschulen konnte, wird dieser Wert nicht erreicht. Dies bedeutet eigentlich das Aus für den Standort. Doch nun tritt der Kreis selbst als Finanzier einer Gemeinschaftsschule auf, über seine eigentliche Pflicht als baulicher Schulträger hinaus. Vertraglich wurde mit dem saarländischen Bildungsministerium vereinbart, 15 Prozent der Kosten zu übernehmen, die für weitere Einschulungen in den Schuljahren 2012/13 und 2013/14 dem Land entstehen. In konkreten Zahlen bedeutet das 16 000 Euro im ersten Jahr und 32 000 im zweiten. Der Kreis will also das mitfinanzieren, was das Land auf Grund des neuen Schulordnungsgesetzes nicht tragen kann. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung zwischen Kreis und Bildungsministerium. Die soll frühesten in Kraft treten, wenn die Änderung des Schulordnungsgesetzes im Januar 2012 wie geplant verabschiedet wird.

Mit dem Beschluss vom Mittwochabend will der Saarpfalz-Kreis vor allem eines: Zeit gewinnen. Zeit, um durch Werbemaßnahmen für eine höhere Akzeptanz der Schule und damit steigende Schülerzahlen zu sorgen. "Nach den zwei Jahren werden wir dann schauen, ob wir Erfolg haben oder nicht", so Landrat Clemens Lindemann (SPD) gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Wenn ja, so Lindemann, dann trage wieder das Land alle Kosten, wenn nicht, dann bedeute das wohl das Ende des Schulstandortes Mandelbachtal/Ommersheim.

In der Kreistagssitzung selbst begrüßten die Parteien ausdrücklich den Entschluss, einer Gemeinschaftsschule in Mandelbachtal eine Chance zu geben. Peter Nagel, erster Kreisbeigeordneter und Fraktionsvorsitzender der CDU, mahnte in diesem Zusammenhang allerdings an sicherzustellen, dass die Zahlungen des Kreises dann eingestellt werden, wenn die Schule die gesetzlichen Vorgabenwerte tatsächlich erreicht. Dieter Hamm von der SPD nannte den Entschluss eine bildungs- und sozialpolitische Notwendigkeit, "damit in dieser Region die Schule erhalten bleibt". Es gelte, den ländlichen Raum zu stärken und nicht auszudünnen.

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