Malteser-Hilfsdienst feierte Geburtstag des Café Malta

St. Ingbert. "Am Anfang lief es etwas schleppend", blickt Sabine Kayser, Standortkoordinatorin des Malteser Hilfsdienstes für den Bereich "Hilfe für Pflegende", zurück. Genugtuung steckt in ihren Worten, denn sie spricht von einer Erfolgsgeschichte - vom Café Malta.Vor einem Jahr öffnete das Betreuungsangebot für Demenzkranke im Caritas-Altenzentrum St. Barbara

St. Ingbert. "Am Anfang lief es etwas schleppend", blickt Sabine Kayser, Standortkoordinatorin des Malteser Hilfsdienstes für den Bereich "Hilfe für Pflegende", zurück. Genugtuung steckt in ihren Worten, denn sie spricht von einer Erfolgsgeschichte - vom Café Malta.Vor einem Jahr öffnete das Betreuungsangebot für Demenzkranke im Caritas-Altenzentrum St. Barbara. Zweimal im Monat können Betroffene dorthin kommen, um sich wohlzufühlen und ihren pflegenden Angehörigen ein paar Stunden Freizeit zu ermöglichen. St. Ingbert ist nach Saarbrücken und Homburg die dritte Stadt, die über so ein Café verfügt - und salopp gesagt hätten die Angehörigen Betroffener dem Café die Bude einrennen müssen. Dem war aber nicht so. Zu alltäglich sei die Pflege schon geworden, ehe die Diagnose Demenz feststehe, erklärt Kayser vor Gratulanten aus Kirche, Verwaltung und Politik. "Das ist wie bei einem Kind, das von der Mutter in den Kindergarten gebracht wird." Daran müssten sich ja auch beide erst gewöhnen.

Doch inzwischen hat sich herumgesprochen, dass die Menschen, die den Kampf gegen das Vergessen aufgenommen haben, im Café Malta gut aufgehoben sind. Hier wird in Gruppen gespielt, Musik gehört und gesungen, das erhält die noch vorhandenen Fähigkeiten. Information und Aufklärung sowie die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen stehen neben der Entlastung der pflegenden Angehörigen ganz oben auf der Café-Agenda. "Es wäre schön, wenn es in Zukunft wöchentlich öffnen könnte", wünscht sich Kayser.

Doch für den Ausbau des Angebotes braucht es mehr Freiwillige wie Joachim Breit. Der 46-Jährige ist einer von neun speziell geschulten Demenzbegleitern, die im Namen des Malteser-Hilfsdienstes das Café unterstützen, in erster Linie jedoch auch bei den Demenzkranken zu Hause vorbeischauen. Einmal pro Woche besucht er einen 89-jährigen St. Ingberter, der von seiner Ehefrau (85) gepflegt wird. "Sie braucht diese Unterstützung, aber er will das eigentlich nicht. "Mal singen wir, mal reden wir auch gar nichts", beschreibt Breit. Bei seiner Tätigkeit verfolgt er stets einen roten Faden, der da heißt: Der Erkrankte hat immer recht. "Man darf diesen Menschen nie etwas aufzwingen, auch wenn ich den Kopf ständig voller Ideen habe", so Breit.

Nun droht die Nachfrage das Angebot zu übertreffen. Sabine Kayser: "Immer wieder kommen Anfragen nach Betreuern. Mehr als zwei Besuche schaffen unsere Helfer, die das oft nebenberuflich machen, aber nicht." Eine besondere Qualifikation brauchen die Demenzbegleiter nicht, sie werden aber durch den Malteser-Hilfsdienst geschult. obe

Das Café Malta öffnet an jedem ersten und dritten Donnerstag des Monats zwischen 14.30 Uhr und 17.30 Uhr.

Foto: Malteser

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