Finanzaffäre Ermittler sehen keinen „Kreditbetrug“ beim LSVS

Saarbrücken · Dass beim Landessportverband (LSVS) ein Millionen-Baukredit für die Deckung laufender Kosten verwendet wurde, hat für die Staatsanwaltschaft bisher keine strafrechtliche Relevanz.

 Die Turnhalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule sollte saniert werden – finanziert über einen Kredit.

Die Turnhalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule sollte saniert werden – finanziert über einen Kredit.

Foto: Robby Lorenz

Die Gewährung des Darlehens sei nicht mit einer konkreten Zweckbestimmung der Bank verknüpft gewesen, erklärte ein Sprecher auf SZ-Anfrage. Im Untersuchungsausschuss des Landtags zur LSVS-Finanzaffäre hatte der Wirtschaftsprüfer Peter Hans von „Kreditbetrug“ gesprochen.

Die Staatsanwaltschaft spricht jedoch ausdrücklich vom gegenwärtigen Stand ihrer Ermittlungen. Das heißt: Sie befasst sich weiter mit der Verwendung des Kredits – im Verfahren gegen die früheren Verantwortlichen des Sportverbandes. Es geht um den Verdacht der Haushaltsuntreue.

Mit dem Darlehen in Höhe von drei Millionen Euro sollte die denkmalgeschützte Turnhalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule saniert werden. Doch im Januar erklärte der damalige LSVS-Präsident Klaus Meiser im Innenausschuss des Landtages: „Die Gelder sind weg.“ Mit ihnen sollen Haushaltslöcher gestopft worden sein. Weshalb Finanzexperte Hans im Untersuchungsausschuss sagte, das Dalehen sei „völlig pflichtwidrig“ aufgenommen worden.

Die Staatsanwaltschaft erfuhr am 19. Dezember vergangenen Jahres von der Verwendung des Geldes – „durch den Rechtsberater des LSVS“, so die Behörde. Nur vier Tage zuvor war die Finanzaffäre bei der Dachorganisation des Saar-Sports öffentlich bekannt geworden.

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