Lorig mag Investoren noch nicht nennen

Völklingen. Mit "Rücksicht auf schützenswerte Firmen- und private Interessen" will Völklingens Oberbürgermeister die beiden Stadtrats-Sondersitzungen zum Thema Ex-Kaufhof am 23. und 30. Juni unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen. Lorig sagte auf SZ-Anfrage, das saarländische Kommunalselbstverwaltungsgesetz lasse kein anderes Vorgehen zu

Völklingen. Mit "Rücksicht auf schützenswerte Firmen- und private Interessen" will Völklingens Oberbürgermeister die beiden Stadtrats-Sondersitzungen zum Thema Ex-Kaufhof am 23. und 30. Juni unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen. Lorig sagte auf SZ-Anfrage, das saarländische Kommunalselbstverwaltungsgesetz lasse kein anderes Vorgehen zu. In der ersten Sitzung sollen die zwei nach einer europaweiten Ausschreibung noch verbliebenen Bewerber den Stadtverordneten ihr Konzept vorstellen. In der zweiten Sitzung soll der Stadtrat entscheiden, wer der beiden den Zuschlag erhält. Laut Lorig handelt es sich bei den Bewerbern um zwei Projektentwickler-Firmen aus Deutschland.

Der Stadtratsbeschluss vom 30. Juni wäre dann allerdings noch nicht die endgültige Lösung des Kaufhof-Problems. Laut Lorig geht es im Moment nur um die Beauftragung, das vorgesehene Neubau-Projekt zu entwickeln. Der erfolgreiche Bewerber hätte damit die Basis, in die konkrete Planung einzutreten und die erwünschten Mieter für Völklingen zu gewinnen. Nach bisherigen Vorstellungen ist ein Einkaufszentrum geplant, das Sortimentslücken in der Innenstadt abdeckt - schwerpunktmäßig im Bereich Bekleidung. Das Investitionsvolumen wird nach jetzigen Schätzungen um die 30 Millionen Euro liegen. Nach der Entscheidung am 30. Juni will der Oberbürgermeister gemeinsam mit dem erfolgreichen Bewerber an die Öffentlichkeit treten. Lorig ließ offen, wie viel er bereits vorher ("ohne Preisgabe schützenswerter Details") mitteilen könne. Ansonsten verwies er darauf, dass er alle neuen Stadtratsfraktionen zu Gesprächen über die in der Stadt laufenden Projekte und die künftige Gestaltung der Ratsarbeit eingeladen habe. Nur die Linken hätten sich dieser Einladung verweigert.

Linke geben Lorig Korb

Diese Partei fühlt sich nach eigenen Angaben dadurch herabgesetzt" dass Lorig öffentlich erklärt habe, dass es mit der Stadtentwicklung nicht mehr vorangehe, solle es zu einer Mehrheit ohne Beteiligung der CDU kommen. Linken-Vorsitzender Klaus Degen erklärte, Voraussetzung zu Gesprächen sei, dass die Verwaltungsspitze ihre Überheblichkeit aufgebe. Sehr angetan zeigte sich Degen dagegen von der Gesprächs-Offenheit des Völklinger Wirtschaftskreis-Vorsitzenden Hans Agostini. Ein erstes Treffen sei bereits für die kommenden Wochen vorgesehen.

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