Löschbezirksführer schickte Feuerwehrleute in schwindelne Höhen

Güdingen · Um Feuerwehrleute auf Einsätze optimal vorzubereiten, müssen sich die Verantwortlichen regelmäßig Rettungsszenarien einfallen lassen. Dieses Mal mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr hoch hinaus.

 Hier wir die Rettung aus großer Höhe geübt. Foto: Becker&Bredel

Hier wir die Rettung aus großer Höhe geübt. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Vor allem schwindelfrei mussten die freiwilligen Feuerwehrleute aus Dudweiler, Güdingen, Brebach, Ensheim und Bübingen am Samstagnachmittag bei der dritten Jahreshauptübung des Löschabschnittes Ost am Güdinger Asphaltwerk sein. Denn die Anlage mit ihren vielen Treppen und Plattformen ist knapp 40 Meter hoch. Und Jörg Lergon, Löschbezirksführer in Güdingen und Szenarienmeister der Übung, hatte sich schwierige Aufgaben ausgedacht. Ausgangslage: An der Mischtrommel auf der 23 Meter hohen Plattform ist ein Feuer ausgebrochen. Schließlich gibt es sogar eine Explosion. Jetzt sind mindestens zwei verletzte Arbeiter in Lebensgefahr. Den Arbeiter auf der Sechs-Meter-Plattform müssen die Retter mit einem sogenannten Leiterhebel bergen. Dazu binden die Feuerwehrleute die Trage mit dem Verletzten an die Spitze einer Leiter und kippen diese Leiter dann behutsam mit mehreren Stricken und Führungsstangen. Weil dieses Verfahren Gefahren birgt, setzt die Übungsregie stets nur Puppen ein. Warum, zeige sich im Endstadium der Güdinger Übung: Kurz bevor Leiter samt Trage zu Boden gelassen ist, kann das untere Leiterende wegrutschen, das ist für das Unfallopfer zumindest mit unbequemen und ruckartigen Manövern verbunden. In 23 Metern Höhe ist eine solche Technik selbstverständlich unmöglich. Hier waren die Feuerwehrleute auf die Hilfe einer Drehleiter angewiesen, die aus Dudweiler zur Übung im Saarbrücker Osten abkommandiert wurde.

Löschabschnittsführer Willi Hartz hatte sich bei der Güdinger Übung mit der Beobachterrolle begnügt, die Übungsleitung hatte er an seinen Stellvertreter Christoph Wendel übertragen. Mit dem, was er von seinen Feuerwehrleuten gesehen hat, war Hartz sehr zufrieden. Die hatten außerdem noch mehrere hundert Meter Schläuche zu verlegen, um die Wasserversorgung am Einsatzort sicherzustellen. Zum selben Zweck wurde dann auch mit einer Saugpumpe Wasser aus dem nahen Saarbach gefördert. Mehr als 100 Zuschauer verfolgten diese spektakuläre Übung.

Die Übung am Asphaltwerk war zeitgleich spektakulärer Höhepunkt der Tage der offenen Tür im Löschbezirk 23 Güdingen. Die Güdinger Lebensretter feierten das ganze Wochenende lang mit ihren zahlreichen Gästen rund ums Feuerwehrgerätehaus im Ortszentrum. Sonntags gab es auch noch eine Übung der Jugendfeuerwehr und die beliebte Spaßolympiade mit vielen Mannschaften, welche die Güdinger Ortsvereine ins Rennen schickten. Und das Ganze in Verbindung mit der Güdinger Kirmes, die wenige Meter vom Feuerwehrgerätehaus an der Festhalle stattfand.

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