Literarisches aus dem "Dreilännereck"

Saarlouis/Merzig-Wadern. "Gau un Griis", die Vereinigung für die Erhaltung und die Förderung der moselfränkischen Sprache, hat jetzt Heft 21 ihrer Literaturzeitschrift "Paraple" vorgelegt. Sie erscheint in Französisch, in Deutsch und in Platt. Mit ihrem Erscheinungsbild und ihren Inhalten nimmt sie eine literarische Sonderstellung im deutsch-französischen Grenzraum ein

 Die Skulptur "Dreilännereck" des Waldwisser Bildhauers Toun, die nahe des Beckinger Saargartens steht, ziert das Titelbild der neuesten Ausgabe der Mundartzeitschrift "Paraple". Foto: Verein

Die Skulptur "Dreilännereck" des Waldwisser Bildhauers Toun, die nahe des Beckinger Saargartens steht, ziert das Titelbild der neuesten Ausgabe der Mundartzeitschrift "Paraple". Foto: Verein

Saarlouis/Merzig-Wadern. "Gau un Griis", die Vereinigung für die Erhaltung und die Förderung der moselfränkischen Sprache, hat jetzt Heft 21 ihrer Literaturzeitschrift "Paraple" vorgelegt. Sie erscheint in Französisch, in Deutsch und in Platt. Mit ihrem Erscheinungsbild und ihren Inhalten nimmt sie eine literarische Sonderstellung im deutsch-französischen Grenzraum ein.

Schwerpunkt: Skulptura

Auf ihren 80 Seiten enthält sie nicht nur zahlreiche Beiträge saarländischer und lothringischer Autorinnen und Autoren, sondern diesmal auch eine hervorragende Repräsentation der "Skulptura" 2008 und 2010 in Beckingen.

Das Titelbild "Dreilännereck" des renommierten Bildhauers und Poeten Toun aus Waldwisse ist ein Synonym der "grenzüberschreitenden" Zusammengehörigkeit. Toun ist ein eifriger Förderer der Zusammenarbeit mit dem benachbarten Grenzlanddorf Biringen.

Gérard Carau, der Vater stammt aus Lothringen, die Mutter aus dem Saarland, wohnt in Beckingen. Er unterrichtet an einem Gymnasium in Merzig. Als Vorstandsmitglied von "Gau und Griis" ist er auch verantwortlicher Redakteur von "Paraple". Seine ausgezeichneten Fotos der einzelnen Ausstellungswerke an der Saar in Beckingen bilden eine hervorragende Dokumentation vielfältigen Kunstschaffens im Saar-Lor-Lux-Raum.

Groß ist wieder einmal in Heft 21 von "Paraple" die Liste der Autoren, darunter auch einige aus den Landkreisen Saarlouis und Merzig-Wadern.

Gisela Bell (Überherrn) schreibt rheinfränkisch/saabriggerisch. Marlies Böhm (Dillingen) ist mehrfache Preisträgerin, ausgezeichnet mit dem "Goldenen Schnawwel"), bekannt für pointierte, teils auch zeitkritische Gedichte. Peter Eckert (Wadgassen) ist durch seine Veröffentlichungen der Mundart in der Saarbrücker Zeitung bekannt. Margit Grüneisen (Nalbach) hat ihre mundartlichen Wurzeln in Hemmersdorf, wobei das Niedtal ihr Interesse an der Mundart weckte. Sie ist aktiv in der Mundartgruppe "Awwei awwer!" von Jean-Louis Kieffer, dem Vorsitzenden von "Gau un Griis".

Lied-Version à la Spoo

Manfred Spoo, der Journalist und Autor aus Saarlouis, ist auch diesmal wieder dabei. Zu dem altbekannten Lied "Mia hann geschbield am liebschde nua im Drägg" hat er eine Montan-Version gestaltet, zu der Tom Lehmann die Musik beisteuerte.

Die jüngste Autorin ist Jenny Theobald, die nach ihrem Abitur 2010 am Oberstufengymnasium in Merzig Theaterpädagogik studiert. Sie schreibt in Ensdorfer Mundart.

Einen sehr interessanten wissenschaftlichen Beitrag über die Sprache in unserem Grenzraum liefert Marianne Haas-Heckel aus Saargemünd.

Gau un Griis, 2 A Cour de l'abbaye, F-57320 Bouzonville. Tel. (00 33) 3 87 74-76 81, E-Mail: mail@gaugriis.org. Das Einzelheft kostet acht Euro plus Versand 1,50 Euro. Der Abonnementspreis für vier Nummern beträgt einschließlich der Versandkosten 28 Euro.

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