Linke will Maas nun doch zum Regierungschef wählen

Saarbrücken. Die Linkspartei im Saarland will nach der Landtagswahl im August den Spitzenkandidaten der SPD, Heiko Maas, nun doch zum Ministerpräsidenten wählen, falls es zu einer rot-roten Koalition kommt und die SPD mehr Stimmen erhält als die Linke. Dies erklärte gestern der Landeschef der Linkspartei Rolf Linsler vor Journalisten im Saarländischen Landtag

Saarbrücken. Die Linkspartei im Saarland will nach der Landtagswahl im August den Spitzenkandidaten der SPD, Heiko Maas, nun doch zum Ministerpräsidenten wählen, falls es zu einer rot-roten Koalition kommt und die SPD mehr Stimmen erhält als die Linke. Dies erklärte gestern der Landeschef der Linkspartei Rolf Linsler vor Journalisten im Saarländischen Landtag. "Allerdings erwarten wir von der SPD eine klare Aussage darüber, wie es im umgekehrten Fall ist und wir mehr Stimmen bekommen", sagte Linsler. Bisher hatte die Linkspartei es ausgeschlossen, Maas in einer rot-roten Koalition zum Regierungschef zu wählen, weil die SPD Saar eine rot-rote Koalition unter Führung des Linkspartei-Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine als Ministerpräsident ausschließt. Linsler forderte die SPD zudem auf, einer möglichen Koalition mit der CDU eine eindeutige Absage zu erteilen.Saar-SPD-Chef Maas kritisierte an gleicher Stelle den "lustlosen Auftritt" von Lafontaine beim Landesparteitag der Linkspartei am vergangenen Wochenende. "Da kamen keine neuen inhaltlichen Botschaften. Das war das gleiche Gesülze wie in den letzten Monaten", sagte Maas. Er bezeichnete die Aufstellung Lafontaines zum linken Spitzenkandidaten für die Landtagswahl als "Scheinkandidatur". Der Ex-SPD-Chef habe kein Interesse am Saarland. "Lafontaine wird nach dem 27. September in den Bundestag einziehen", betonte Maas.

"Klare Fronten" sieht CDU-Generalsekretär Stephan Toscani nach dem Linke-Landesparteitag: "Rot-Rot gegen Peter Müller lautet die Auseinandersetzung", sagte Toscani. Lafontaine habe sich den "Fluchtweg nach Berlin geebnet". Zudem habe die Linke ihren Anspruch, bei der Landtagswahl mehr als 20 Prozent zu erzielen, "nach unten korrigiert". FDP-Chef Christoph G. Hartmann wunderte sich darüber, dass die SPD auf Bundesebene Rot-Rot ausschließe nicht jedoch im Land. "Wo ist der Unterschied zwischen den Linken in Berlin und an der Saar?", fragte Hartmann. dik

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