LSVS-Affäre Linke fordert Konsequenzen aus Urteil gegen Meiser

Saarbrücken · Nach der Verurteilung des ehemaligen LSVS-Präsidenten Klaus Meiser ist die Aufarbeitung der Affäre im Saar-Sport nach Ansicht der Linksfraktion im Landtag noch lange nicht abgeschlossen. Ihr Parlamentarischer Geschäftsführer Jochen Flackus forderte als Konsequenz aus dem Richterspruch eine Neuaufstellung der Sportförderung.

„Die Staatsanwaltschaft spricht nach monatelangen Ermittlungen von Strukturen, die ‚zu Korruption und Machtmissbrauch geradezu einladen‘, von einer ‚unguten Verquickung von Sport und Politik‘ und von einer ‚Rechtsaufsicht, die diesen Namen nicht verdient‘. Das alles wird durch die jetzigen Urteilssprüche nicht abgestellt oder erledigt“, erklärte Flackus.

Nach wie vor sei ungeklärt, wie es zu dem Millionen-Defizit habe kommen können. Dafür sei deutlich geworden, dass über viele Jahre hinweg Miss- und Vetternwirtschaft, Postengeschacher, Parteienfilz und eine fehlende Aufsicht dem Saar-Sport erheblichen Schaden zugefügt hätten. Auch wenn handelnde Personen ausgetauscht worden seien, stelle sich doch weiter die Systemfrage. Die Mittel für die Sportförderung müssten wie in anderen Bundesländern transparent und nach nachvollziehbaren Kriterien vom Landtag verteilt werden, und die Rechtsaufsicht müsse gestärkt werden. Erst wenn das System der Sportförderung transparent gemacht, mit einer wirklichen Aufsicht versehen und aus den Händen der Regierungsparteien genommen werde, könne von einem Ende der Strippenzieher gesprochen werden, erklärte Flackus.

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