Linke attackiert Roland Theis scharf

Saarbrücken. Die saarländischen Linken haben den Generalsekretär der Landes-CDU, Roland Theis (Foto: CDU), wegen dessen Rede bei der Burschenschaft "Ghibellinia" erneut scharf kritisiert. "Herr Theis fühlt sich anscheinend im rechtsradikalen Milieu wohl", sagte der stellvertretende Linken-Vorsitzende, Heinz Bierbaum (Foto: Linke), gestern

Saarbrücken. Die saarländischen Linken haben den Generalsekretär der Landes-CDU, Roland Theis (Foto: CDU), wegen dessen Rede bei der Burschenschaft "Ghibellinia" erneut scharf kritisiert. "Herr Theis fühlt sich anscheinend im rechtsradikalen Milieu wohl", sagte der stellvertretende Linken-Vorsitzende, Heinz Bierbaum (Foto: Linke), gestern. Theis habe wissen müssen, "was für ein Verein" das sei. Bierbaum sagte, er habe von Theis eine öffentliche Distanzierung erwartet, wie sie etwa der Vorsitzende der Synagogengemeinde, Richard Bermann, vorgenommen habe, der 2008 ebenfalls vor der Burschenschaft sprach.Hintergrund der Debatte ist ein Kapitel im Buch "Die Jamaika-Clique" des Journalisten Wilfried Voigt, in dem Theis' Rede auf einer Jubiläumsfeier der 1880 von dem Antisemiten Karl Hermann Wolf gegründeten Burschenschaft im Januar 2010 thematisiert wird. Voigt berichtet darin, dass Theis auf der Veranstaltung, die mit der "Nazihymne" "Deutsch ist die Saar" beendet worden sei, eine Spende an die Burschenschaft übergeben habe.

Zur Spende sagte CDU-Fraktionschef Klaus Meiser gestern, es habe sich nicht um eine Spende der Fraktion, sondern um eine Privatspende von ihm über 100 Euro gehandelt. Von Bierbaum forderte Meiser eine Entschuldigung: "Mit seinen verleumderischen Äußerungen hat Heinz Bierbaum jetzt das Maß weit überschritten." Auch Theis selbst forderte eine Entschuldigung Bierbaums: "Diese Äußerung geht weit über das hinaus, was im politischen Streit zu ertragen ist", so Theis. Wenn Universitätspräsident Prof. Volker Linneweber und der frühere Ministerpräsident Reinhard Klimmt (SPD) zum 50-jährigen Bestehen dieser Burschenschaft noch 2009 als Festredner deren Wirken positiv gewürdigt hätten, sei es mehr als absurd, ihm wegen eines Grußworts bei der selben Burschenschaft Nähe zu Rechtsradikalen zu unterstellen.

Bierbaum kündigte gestern an, das Thema demnächst "zum parlamentarischen Gegenstand" machen zu wollen.

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