Lebenswertere Innenstadt ohne Autos

Lebenswertere Innenstadt ohne Autos "Fußgängerzone zur Probe geöffnet" (SZ vom 11./12.September) Ottweiler verfügt mit seinem historischen Rathausplatz über ein städtebauliches Kleinod, mit dem es zu Recht und mit Erfolg touristisch wirbt

Lebenswertere Innenstadt ohne Autos"Fußgängerzone zur Probe geöffnet" (SZ vom 11./12.September) Ottweiler verfügt mit seinem historischen Rathausplatz über ein städtebauliches Kleinod, mit dem es zu Recht und mit Erfolg touristisch wirbt. Dass man sein romantisches Ambiente als Fußgänger nur autofrei und damit verkehrssicher genießen kann, versteht sich da wohl von selbst und war schließlich ja auch der Grund für seine Ausweisung als Fußgängerzone. Nun will man ohne Not dieses Kleinod mit der Öffnung für den Autoverkehr aufs Spiel setzen. Die vom Gewerbeverein dafür angegebenen Gründe sind für mich nicht nachvollziehbar. Sozusagen in Steinwurfweite vom Rathausplatz entfernt befinden sich Hunderte von Parkplätzen (Schlosshof, Weylplatz, Alter Weiher), ein Teil davon sogar für Dauerparker angelegt, von denen aus auch der bequemste Kraftfahrer die Geschäfte, Praxen und Kanzleien auf dem Rathausplatz mühelos fußläufig erreichen kann. Diesen Vorzug können mit Sicherheit längst nicht alle Fußgängerzonen in Deutschland aufweisen. Und trotzdem existieren auch dort die Gewerbebetriebe. Vielleicht sollten sich die wortführenden Gewerbetreibenden auch einmal fragen lassen, ob wirklich nur die Sperrung des Rathausplatzes, die immerhin schon seit 20 Jahren besteht, ursächlich für den angegebenen Kundenrückgang ist oder ob es dafür nicht auch hausgemachte Gründe gibt. So fragt sich zum Beispiel mancher Bürger, warum die Postfiliale ohne Not ihren guten Standort in der Wilhelm-Heinrich-Straße aufgegeben hat, nur um jetzt über Einschränkungen in der Fußgängerzone zu klagen. In einer Zeit, da sich andere Städte alle Mühe geben, die Innenstädte durch Freihalten vom Autoverkehr lebenswerter zu gestalten, erscheint daher die Freigabe der Fußgängerzone für den Autoverkehr als purer Anachronismus. Bleibt nur zu hoffen, dass die Vernunft siegt und es bei einem Versuch bleibt! Heinz Süßkind, Ottweiler

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