Leader geht nun in eine neue Förder-Runde

Warndt · Der Hugenottenfriedhof ist bereits bedacht worden. Nun entscheidet sich, ob es auch Geld für Ortsverschönerung in Großrosseln gibt.

 Der Hugenottenfriedhof in Ludweiler soll zu einer barrierefreien Anlage umgestaltet werden. Der Hauptweg soll gepflastert werden, damit er besser begehbar wird. Archivfoto: Jenal

Der Hugenottenfriedhof in Ludweiler soll zu einer barrierefreien Anlage umgestaltet werden. Der Hauptweg soll gepflastert werden, damit er besser begehbar wird. Archivfoto: Jenal

(red) Am 8. März werden die Vorstandsmitglieder der LAG Warndt-Saargau über die Förderwürdigkeit von drei Leader-Projektanträgen entscheiden, die anlässlich des zweiten Projektaufrufs bis 31. Januar bei der LAG-Geschäftsstelle eingegangen sind. Wie Regionalmanagerin Anke Klein-Brauer berichtet, bemüht sich so der DRK-Ortsverein Differten um einen Zuschuss für sein "Café Vergissmeinnicht", eine Begegnungsstätte für Menschen mit Demenzerkrankungen. Nach Eröffnung der Begegnungsstätte im vergangenen Jahr möchte der Verein die dazugehörige Freifläche neu gestalten und einen "Garten Vergissmeinnicht" anlegen.

Um bürgerschaftliches Engagement geht es bei den anderen beiden Projektanträgen. Als Träger der unabhängigen Jugendzentren will sich der Verein JUZ united e.V. für und mit Jugendlichen im Fördergebiet engagieren. Das Projektvorhaben trägt den Titel "Engagement braucht Raum".

Die Gemeinde Großrosseln will mit attraktiv gestalteten Ortseingängen und Plätzen willkommen heißen, ähnlich wie die Aktion "Ville fleurie" in den französischen Nachbarkommunen. Die Gestaltungsmaßnahmen sind so konzipiert, dass sie von den Einwohnern selbst umgesetzt werden können. In der Gemeinde gehen mit gutem Beispiel schon seit einigen Jahren die Karlsbrunner Blumenfrauen voran. Bei regelmäßigen Treffen verschönern sie den Großrosseler Ortsteil. "Ortsgestaltung durch Bürgerwerkstätten" heißt das Projekt.

Mehrere Anträge haben bereits die Zuständigen überzeugt. Nachdem im vergangenen Jahr die Gemeinde Rehlingen-Siersburg den Zuwendungsbescheid für das Vorhaben "Inwertsetzung Altes Waschhaus Biringen" erhalten hat, stehen nun Fördermittel für zwei weitere Projekte der Warndt-Saargau-Region bereit.

So hat Staatssekretär Roland Krämer kürzlich einen Zuwendungsbescheid an die Stadt Völklingen übergeben. Die Stadt will den Hugenottenfriedhof in Ludweiler als Parkanlage mit hoher Aufenthaltsqualität und historisch-religiöser Besonderheit in Szene setzen. Das Gestaltungskonzept für den Hugenottenfriedhof sieht die Beseitigung alter Treppenanlagen mit dem Ziel einer barrierefreien Wegeführung vor. Die vorhandene Infrastruktur wird erneuert und mit einer Wegebeleuchtung ergänzt. In Zusammenarbeit mit dem NABU Warndt werden Nisthilfen und Fledermauskästen an Bäumen angebracht, ein Amphibienhügel angelegt und die Bepflanzung ergänzt. Die historischen Grabsteine werden gesichert und neu gruppiert.

Die Förderung in Höhe von 122 572 Euro wird zu 75 Prozent von der Europäischen Union und zu 25 Prozent vom saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz über das Leader-Programm aufgebracht. Der Eigenanteil der Stadt Völklingen beträgt 66 000 Euro.

Am 9. März will Umweltminister Reinhold Jost einen Förderbescheid an den Verein für Heimatforschung Wallerfangen überreichen. Der Verein, geführt vom früheren Saarlouiser Landrat Peter Winter, betreibt das Historische Museum in Wallerfangen und möchte es nach eigenen Angaben als "Bildungs-, Schulungs- und Erlebnisort der Leader-Region Warndt-Saargau" weiterentwickeln. Aus dem Leader-Programm werden hierfür 49 531 Euro bereitgestellt. Das Geld soll verwendet werden, um Vitrinen und Erläuterungstafeln zu ergänzen, Repliken anzuschaffen, pädagogische Leitfäden in mehreren Sprachen und didaktische Konzepte zu erstellen. Eine WLAN-Anlage und eine neue Küche runden das Konzept ab.

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 Anke Klein-Brauer. Foto: Fertsch

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Foto: Fertsch
 So soll das Warndt-Logo am Ortseingang aussehen. Foto: Fischer

So soll das Warndt-Logo am Ortseingang aussehen. Foto: Fischer

Foto: Fischer

Die Konkurrenz ist größer geworden Der Warndt bewirbt sich nun anders als in früheren Jahren gemeinsam mit Gemeinden aus dem Kreis Saarlouis um Förderung. Zur neu geschaffenen, großen Leader-Region Warndt-Saargau gehören seit 2015 die Gemeinden Rehlingen-Siersburg, Wallerfangen und Überherrn im Saargau sowie die im Warndt liegenden Teile der Gemeinde Wadgassen, die Völklinger Stadtteile Lauterbach, Ludweiler, Geislautern, Fenne und Fürstenhausen, der Saarbrücker Stadtteil Klarenthal sowie die Gemeinde Großrosseln.

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