Laute(r) Kracher mit "WK3" und "MaasKrachtHengst"

Saarbrücken. Phonstark war das erste Doppelkonzert der Ini-Art-Initiative im neuen Theater im Viertel (TiV) an der Alten Feuerwache. Was Wollie Kaiser vor vollen Zuhörerrängen mit seinem brandneuen Trio "WK3" bot, konnte waschechte Hard- und Heavy-Fans entzücken - aufgeschlossene Freunde eines zeitgemäßen Jazzrock ohnehin

Saarbrücken. Phonstark war das erste Doppelkonzert der Ini-Art-Initiative im neuen Theater im Viertel (TiV) an der Alten Feuerwache. Was Wollie Kaiser vor vollen Zuhörerrängen mit seinem brandneuen Trio "WK3" bot, konnte waschechte Hard- und Heavy-Fans entzücken - aufgeschlossene Freunde eines zeitgemäßen Jazzrock ohnehin. Wann hört man sonst eine elektronisch verzerrte Bassklarinette, die röhrt wie eine Herde brünftiger Hirsche? Wollie Kaiser, der jeder Nummer eine kleine Rezitation aus dem literarischen Absurditäten- und Horrorkabinett voranstellte, kredenzte knifflige gemeinsame Bandwurm-Figurationen mit Lukas Reidenbach, der seinen E-Bass auch akkordisch prügelte wie eine Gitarre im Hardcore-Genre. Trotz verquerer Stolper-Muster sorgte Schlagzeuger Martial Frenzel dafür, dass es quer über die gesamte rhythmische Palette ansteckend groovte. Zur runden Sache wurde das WK3-Set durch lyrische Intermezzi mit Kaiser an der Querflöte. Nicht minder lautstark dann "MaasKrachtHengst" (MKH), hier fühlte man sich an psychedelische Hippie-Zeiten erinnert. Von intimem Glöckchen-Geklingel schwoll die Klangwelle bis in ohrenbetäubende Dimensionen. Oliver Maas hieb auf die Tasten seines Fender-Rhodes-Pianos ein, Hartmut Kracht traktierte seinen halbakustischen E-Bass schon mal mit einem Slide-Röhrchen, und Patrik Hengst wühlte in den Trommelfellen. Übersichtliche Harmoniefolgen bescherten spannende Momente suggestiver Monotonie, Salz in der Suppe war der hohe Anteil freier Improvisation. uhr

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