Laut und bunt ins neue Jahr

Saarbrücken. Neben Sekt und Bleigießen gehört vor allem das Feuerwerk für viele Deutsche zur Silvesternacht. Am 29. Dezember startet der Verkauf von Produkten der Kategorie zwei, zu der Raketen, Böller und Batterien gehören

 Tausende Rakten werden auch dieses Silvester den Himmel etwa über Merzig erhellen. FOTO: SZ

Tausende Rakten werden auch dieses Silvester den Himmel etwa über Merzig erhellen. FOTO: SZ

Saarbrücken. Neben Sekt und Bleigießen gehört vor allem das Feuerwerk für viele Deutsche zur Silvesternacht. Am 29. Dezember startet der Verkauf von Produkten der Kategorie zwei, zu der Raketen, Böller und Batterien gehören. "Die richtigen Fans rufen bei uns aber schon Anfang Dezember an und fragen nach den Neuheiten", sagt Oliver Wetzstein von der saarländischen Firma "Drumm Feuerwerk", die Produkte unterschiedlicher Hersteller im Angebot hat.Nachdem 2010 die Nettoexplosivstoffmasse von Batterien erhöht worden sei, die es ermöglicht habe, deren Brenndauer zu verlängern sowie die Effekte noch vielfältiger und professioneller zu gestalten, liegen in diesem Jahr bei den Einzelprodukten nur wenige Innovationen vor. "Aber dafür gibt es viele Neuheiten im Bereich des Verbund-Feuerwerkes", erklärt der Pyrotechniker. Zwei bis drei Batterien werden hintereinander geschaltet. Sie brauchen nur ein Mal gezündet zu werden. Dann könnten die Kunden ein komplettes, etwa zweiminütiges Feuerwerk genießen. Im Vergleich zu den Einzel-Produkten seien diese Kombinationen jedoch mit Preisen zwischen 45 und 120 Euro deutlich teurer.

Obwohl die Profis oft die an das Großfeuerwerk angelehnten Batterien wegen ihrer Effektvielfalt bevorzugen, seien gerade bei den Saarländern Raketen nach wie vor sehr beliebt. Wer auf diesen Klassiker nicht verzichten möchte, sollte zu so genannten "Kugelbomben-Raketen" greifen, die Figuren wie Herzen und Ringe an den Himmel zaubern, rät Wetzstein.

Während in Deutschland das Silvester-Feuerwerk zu einem festen Brauch geworden ist, würde in anderen Ländern vor allem an Nationalfeiertagen Feuerwerk abgebrannt, so wie in der Schweiz (1. August) und den USA (4. Juli, "Independence Day"). In Frankreich wird der "Sturm auf die Bastille" am Nationalfeiertag (14. Juli) mit Raketen, Knallern & Co. begangen. "Da gibt es auch in fast jedem kleinen Ort sogar oft von der Feuerwehr organisierte Feuerwerke", weiß der Experte. Gerade im grenznahen Bereich sei es aber wichtig zu wissen, dass der Im- und Export von pyrotechnischen Artikeln in und aus anderen Ländern verboten ist, ergänzt er.

"In den Vereinigten Arabischen Emiraten wird an Silvester gar nicht geschossen. Aber dafür wird bei Firmenfeiern und Hotel-Eröffnungen umso kräftiger gefeuert", sagt Wetzstein.

Auch in Deutschland gebe es den Trend, bei privaten Feierlichkeiten wie Hochzeiten Feuerwerke zu zünden, erklärt Oliver Wetzstein. Hierfür sei allerdings eine Ausnahme-Genehmigung der zuständigen Ortspolizeibehörde erforderlich.

Auf einen Blick

Der Verkauf von Silvester-Feuerwerk der Kategorie zwei darf in Deutschland nur vom 29. bis 31. Dezember und an Volljährige erfolgen. Nur Produkte mit einer von der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) versehenen Identifikationsnummer erwerben. Im- und Export ist verboten. Vor dem Abbrennen die Gebrauchsanweisung lesen. Für neue Batterie- und Kombinationsartikel gelten besondere Sicherheitsaspekte. Beim Abbrennen auf den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand achten. Kategorie zwei-Produkte nur im Freien verwenden. Raketen senkrecht aus leeren Flaschen abschießen. Blindgänger nicht nochmals zünden, sondern mit Wasser überschütten und entsorgen. mv

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