Launisches Edelmetall

Homburg/St.Ingbert. "Gold ist keine sichere Geldanlage. Es bringt nicht nur keine sicheren Erträge, sondern unterliegt auch Schwankungen wie jeder andere Sachwert auch." Volker Kern, Firmenkunden-Anlageberater bei der Kreissparkasse Saarpfalz, verweist zudem auf die Abhängigkeit des Goldpreises vom US-Dollar

Homburg/St.Ingbert. "Gold ist keine sichere Geldanlage. Es bringt nicht nur keine sicheren Erträge, sondern unterliegt auch Schwankungen wie jeder andere Sachwert auch." Volker Kern, Firmenkunden-Anlageberater bei der Kreissparkasse Saarpfalz, verweist zudem auf die Abhängigkeit des Goldpreises vom US-Dollar. Gold könne nur ein Baustein sein in einem ansonsten ausgewogenen Anlageportfolio bestehend aus Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffen - nicht mehr und nicht weniger. Als Goldkäufer wurden in letzter Zeit Notenbanken genannt, die ihre Währungsreserven diversifizieren wollen, aber auch die Schmuckindustrie, die konjunkturelle Impulse spüren soll, Hedge-Fonds, andere Großinvestoren und Spekulanten am Terminmarkt in New York. Zugenommen hat aber offenbar auch das Interesse von Privatanlegern an einem Gold-Engagement aus Furcht vor Inflation - nicht unbegründet angesichts der Rettungsaktionen im Verlauf der Finanzkrise und neuer Schuldenberge. Physisch Gold zu besitzen, macht aber, wie Kern feststellt, nur im Fall einer Hyper-Inflation Sinn, "wenn also ein Systemcrash eintritt, Papiergeld wertlos wird und mit dem Gold Kaufkraft erlangt werden kann". Wer mit dem Systemcrash rechne, sei aber, so Kern weiter, auch mit anderen Sachwerten wie Aktien oder Immobilien gut aufgestellt. Erhalten bleibe dem Anleger auch hier im Zug einer Währungsreform immer ein bestimmter Wert in neuer Währung. Im Depot wenigstens fünf Prozent in Gold zu halten, ist ein oft gegebener Rat. In diesem Fall liege der Kauf von Barren oder Münzen (Krüger-Rand, Maple Leaf, Australischer Nugget) nahe. Kern rät dazu, diese nicht zu Hause aufzubewahren, sondern in einen Tresor zu geben. Die Gebühren hierfür halten sich in Grenzen. Von größerer Bedeutung sind, wie der Berater hervorhebt, die An/Verkaufsspannen von physischem Gold. Die Differenz zwischen Ankaufkurs und niedrigerem Verkaufskurs muss erst durch einen zwischenzeitlichen Preisanstieg ausgeglichen werden. Weil der Goldpreis in Dollar notiert, dieser aber gegenüber dem Euro zuletzt kräftig an Wert eingebüßt hat, wurden für den hiesigen Anleger die Goldpreis-Gewinne stark geschmälert, warnt Kern. Währungsrisiken lassen sich durch entsprechende Produkte absichern, aber eine solche Absicherung kostet auch Rendite. An der Preisentwicklung des Goldes kann der Anleger aber auch mit dem Investment in ein Indexzertifikat teilhaben. Ein Beispiel hierfür ist das von der Deutschen Börse AG begebene "Xetra-Gold". Bei solchen Zertifikaten handelt es sich aber um Inhaberschuldverschreibungen, deren Rückzahlung von der Zahlungsfähigkeit des Emittenten abhängig ist - seit der Lehman-Pleite besonders wichtig. Bei einem Zertifikat wie dem "Xetra-Gold" ist deshalb physisches Gold als Sicherheit hinterlegt. Ein Anteilschein ist immer so viel Wert wie ein Gramm Gold. Dieses kann sich der Anleger jederzeit liefern lassen, auch im Fall der Insolvenz des Emittenten. Der Anleger trägt aber, weil er mit dem Zertifikat in Gold investiert ist, unverändert auch das Kursrisiko des Goldes. Schließlich könnten auch Anteile an Goldminen-Fonds oder gleich Einzelaktien von Minengesellschaften erworben werden. Dann sei zu beachten, dass sich die Kurse nicht unbedingt parallel zum Goldpreis entwickeln. Wenn dieser steigt, muss der Aktienkurs nicht zwangsläufig mitziehen.

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