Die Grünen im Kreistag lehnen die jetzt vorgestellte externe Organisationsuntersuchung der Kreisverwaltung ab. Als diese im Kreisausschuss beschlossen wurde, sind die Grünen nach Angabe ihres Fraktionsvorsitzenden Klaus Kessler als einzige dagegen gewesen.

Kessler hält 190 000 Euro, die die Beratungsfirma PwC erhalten wird für "rausgeschmissenes Geld". Er sei nicht grundsätzlich gegen eine Organisationsuntersuchung und die Stärken- und Schwächenanalyse des Landkreises, aber: "dies ist die originäre Aufgabe des Landrats und seiner Spitzenleute in der Verwaltung", meint Kessler. Er sieht in der Beauftragung von PwC einen "Beleg" dafür, dass Landrat Lauer seine Hausaufgaben als Verwaltungschef nicht mache, indem er die Verantwortung für mögliche Personaleinsparungen und notwendige strukturelle Reformen auf Landkreisebene insgesamt auf externe Berater übertrage.

"Das hatten wir im Kreistag bereits unter seiner Vorgängerin erlebt, die nach Beauftragung einer Firma zur Organisationsuntersuchung der Verwaltung damit kläglich gescheitert ist", klagt Kessler. "So etwas muss der Landkreis selbst leisten können als interne Angelegenheit der Verwaltung unter Führung des Landrates", meint der Grüne. Und wenn Ziel der Untersuchung sei, die Existenz der Landkreise zu begründen, dürfe der Kreis Saarlouis als Betroffener nicht Auftraggeber sein, sondern dann wäre "allein das Land zuständig".

Der Kreisverordnete Jörg Arweiler (jetzt Pirat) findet es "bedenklich", dass der Landrat nach so kurzer Amtszeit schon Hilfe benötige. Nach möglichen Verbesserungen der Verwaltung zu suchen sei richtig. "Eine so hohe Summe" ohne konkretes Ziel auszugeben, sei aber "nicht vermittelbar". Arweiler meint, "auch der konsequente Ausbau von E-Government-Diensten wie eine digitale Zulassungsstelle könnte eine Verwaltung auf Dauer effektiver machen".