Lebach. Photovoltaikanlagen auf Ackerflächen? Was sich ein Teil der saarländischen Landwirte durchaus vorstellen kann, lehnen andere kategorisch ab. Auf der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Saar (Lwk) wurde das Thema heiß diskutiert. Dabei sprach sich der Kammervorstand wegen des anhaltenden Flächenverbrauchs deutlich gegen die Stromerzeugung auf Feldern aus. Lwk-Präsident Richard Schreiner sagte, für den Bau solcher Anlagen stünden ausreichend andere Flächen zur Verfügung - etwa Dächer und für Ackerbau ungeeignete Flächen, wie ehemaliges Militärgelände und Industriebrachen.Um eine stetig wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können, benötige man immer mehr Ackerflächen, unterstrich Schreiner. "Nahrungsmittel produzieren wir ja auch für die Bevölkerung über die Landesgrenzen hinaus", erklärte der Landwirt. Zudem dürften die Bauern nach einer entsprechenden Verordnung nicht Grünland (Gras, Wiesen) zu Ackerland umnutzen. "Deswegen ist es für uns so wichtig, die vorhandenen Ackerflächen zu schonen und möglichst für die Erzeugung von Nahrungsmitteln zu nutzen", erläuterte Schreiner.

Einer entsprechenden Stellungnahme des Lwk Saar-Vorstands stimmte die Vollversammlung allerdings nicht zu. Einige Landwirte wollen erreichen, dass sich die Kammer sogar für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie auf Ackerflächen positioniert. Die Landwirte wollen sich die Option offen halten, Photovoltaikanlagen auf ihren Ackerflächen zu installieren. Die Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Delegierten stimmte daher in der Versammlung dafür, in einer Sondersitzung Ende November erneut über dieses Thema zu diskutieren. bera