Landwirte befürchten große Ernteausfälle

Saarbrücken. Obwohl der Juni regenreich war, rechnen Landwirtschaftsverbände in der Region mit teilweise dramatisch hohen Ernteeinbußen. Vor allem bei der Futter- und Getreideernte erwarten der Bauernverband Saar und der Bioland-Verband Rheinland-Pfalz/Saarland enorme Ausfälle

 Einbußen gibt es wohl auch bei der Getreideernte. Foto: dpa

Einbußen gibt es wohl auch bei der Getreideernte. Foto: dpa

Saarbrücken. Obwohl der Juni regenreich war, rechnen Landwirtschaftsverbände in der Region mit teilweise dramatisch hohen Ernteeinbußen. Vor allem bei der Futter- und Getreideernte erwarten der Bauernverband Saar und der Bioland-Verband Rheinland-Pfalz/Saarland enorme Ausfälle.Zwischen 20 und 70 Prozent weniger Heu und Silage (Gärfutter) hätten die Landwirte nach dem ersten Erntedurchgang eingefahren, sagte der Geschäftsführer des Bauernverbandes Saar, Hans Lauer. Die große Spanne bei den Ausfällen sei auf die von Ort zu Ort schwankenden Niederschlagsmengen zurückzuführen: "Teilweise sind an einem Ort 20 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, fünf Kilometer entfernt nur ein Liter pro Quadratmeter", erläuterte Lauer.

Nicht minder drastisch werde voraussichtlich die Wintergerste-Ernte einbrechen. Je nach Lage und Bodenqualität rechnet Lauer damit, dass der Ertrag zwischen 25 und 50 Prozent zurückgeht. Auf äußerst hohe Einbußen, so Lauer, müssten sich dieses Jahr Landwirte im Anbaugebiet zwischen Saarlouis, Saarwellingen, Schmelz, Ottweiler und St. Wendel einstellen. "Dieses Gebiet gilt seit Jahren als ein besonders niederschlagsarmes", so der Verbands-Geschäftsführer.

Alle 230 Mitgliedsbetriebe von Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland hätten weniger Grünfutter geerntet, sagte der Vorsitzende Manfred Nafziger. Den Ausfall beziffert er auf durchschnittlich 30 bis 50 Prozent pro Betrieb. Weniger drastisch würden sich, so Nafziger, voraussichtlich die Einbußen bei den Getreidesorten Gerste, Hafer, Weizen und Dinkel bemerkbar machen. Im Schnitt werde der Ertrag wohl um 20 bis 25 Prozent sinken. Am wenigsten hätte die Dürreperiode in diesem Frühjahr den Kartoffeln geschadet, so Nafziger.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Saar, Richard Schreiner, sagte, dass mehrere Betriebe in Folge der Trockenheit finanziell stark angeschlagen seien: "Es fehlt zum Beispiel Geld, um Futter zu kaufen", so Schreiner. Geplante Investitionen in Betriebsmittel müssten vorerst zurückgestellt werden, ergänzte Bauerverbands-Geschäftsführer Hans Lauer. bera

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