Ärzte-Mangel Landrat fordert Landarzt-Quote fürs Medizin-Studium

St. Wendel · (red) Um die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen sicherzustellen, macht sich der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald (CDU) für eine Landarzt-Quote stark. Bis zu zehn Prozent der Medizin-Studienplätze sollen demnach an Bewerber gehen, die sich verpflichten, nach dem Studium einige Jahre als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht.

 Landrat Udo Recktenwald

Landrat Udo Recktenwald

Foto: Frank Faber

„Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Insbesondere im ländlichen Raum wird es über kurz oder lang zu einem erheblichen Ärztemangel kommen“, sagte Recktenwald, der auch Vorsitzender des Saarländischen Landkreistages ist. „Bereits jetzt schließen Arztpraxen, da sich kein Nachfolger findet. Darauf müssen wir jetzt reagieren und nicht erst, wenn es zu spät ist.“

Mit der Einführung einer Landarzt-Quote könnte binnen zehn Jahren die drohende Unterversorgung ländlicher Gemeinden vermieden werden, sagte Recktenwald.

Um angehende Ärzte in den ländlichen Raum zu locken, gehören nach Recktenwalds Vorstellungen auch finanzielle Anreize – wie das durch das Sozialministerium Anfang des Jahres eingeführte Stipendienprogramm für angehende Ärzte.  FDP-Landeschef Oliver Luksic gab aber zu bedenken, dass jeder Arzt, der als Landarzt angeworben wird, den anderen Gesundheitseinrichtungen fehle, zum Beispiel den Krankenhäusern. „Es macht keinen Sinn, Ärzte über Prämien in bestimmte Bereiche zu lenken“, so Luksic. „Vielmehr müssen die Arbeitsbedingungen in den Praxen auf dem Land und in den Krankenhäusern so gut sein, dass junge Ärzte und auch Ärztinnen mit Familie dadurch angezogen werden.“

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