Landrätin: „Wir liegen mit unserem Logo voll im Trend“

Kreis Neunkirchen · Das neue Logo für den Landkreis Neunkirchen steht weiter in der Kritik. Kreisverwaltung und Agentur stehen weiter hinter dem Entwurf. Derzeit wird ein Konzept zur Umsetzung und Einführung der neuen Dachmarke entwickelt.

 So soll das Logo für den Landkreis künftig aussehen. Foto: Landkreis

So soll das Logo für den Landkreis künftig aussehen. Foto: Landkreis

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Die Diskussionen über das Logo der künftigen "Region Neunkirchen" gehen in eine neue Runde. Mitte vergangener Woche hatte die Kreisverwaltung mitgeteilt, das Signet des Designers Hans Huwer aus dem neuen Logo herauszunehmen (wir berichteten). Kaum hatte Landrätin Cornelia Hoffmann-Betscheider (SPD) den Streit für "beigelegt" erklärt, flatterten der SZ-Redaktion Stellungnahmen der Kreistagsfraktionen von CDU und FDP ins Haus - unterzeichnet vom Chef der FDP-Kreistagsfraktion Peter Schneider sowie Tobias Hans (CDU-Kreisvorsitzender) und Lothar Dietz (Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion). Im Tenor sehr ähnlich, ist bei den einen von einem "fatalen Ergebnis" und "peinlichen handwerklichen Fehlern bei der Beachtung des Urheberschutzes" (FDP), bei den anderen sogar von "selbstherrlichem und überheblichem Verhalten der Landrätin" (Dietz, CDU) die Rede, weil man ihr einen Alleingang vorwirft - der Kreistag habe letztlich nur über die Auftragsvergabe entscheiden dürfen. Die beiden Parteien sind sich einig, dass man mit einem neuen Entwurf auf breiter Basis besser dran wäre. Lothar Dietz: "Aus der Chance, echt anders zu sein und sich abzuheben, wurde die Tatsache, echt nicht gut zu sein."

Peter Schneider: "Ein gutes Logo erklärt sich im Idealfall selbst. Da das Logo nun ( . . .) ohne das bekannte Landkreis-Signet, die Rosette, auskommen soll, entfernt man sich immer weiter von diesem Anspruch und bedient sich blumiger Erklärungen." Wie Martin Oberhauser, geschäftsführender Gesellschafter der verantwortlichen Saarbrücker Agentur FBO, im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, habe sein Büro das Logo ganz bewusst abstrakt halten wollen und deshalb komme man auch sehr gut ohne das Huwer-Signet aus. Auch die Landrätin hält die Rosette "nicht für einen wesentlichen Bestandteil der Dachmarke".

Der Vorteil des Logos ist laut Oberhauser, dass es viel Raum für Assoziationen gebe. Eine gegenständlich-bildliche Darstellung werde schnell langweilig und es sei wichtig, "dass ein Logo nicht nach zwei Jahren veraltet ist". Das jetzige Design sei außerdem sehr vielfältig einsetzbar - "quasi ein Baukasten mit Farben und Formen". "Man braucht sich mit diesem Logo und Slogan nicht zu verstecken."

Die Ähnlichkeit zum Logo der Mediengruppen von NBC und CNBC war auch dem Planungsbüro bekannt. Das Rad werde zwar nicht immer neu erfunden, so Oberhauser, bewusst daran angelehnt habe man sich aber nicht. Die Landrätin wies auf Anfrage unserer Zeitung darauf hin, dass auch andere Unternehmen sich bunter, abgerundeter, teilweise sich überschneidender Farbflächen bedienen. "Wir liegen mit unserem Logo voll im Trend." Derzeit arbeite man an einem Konzept zur Umsetzung und Einführung. Die Frage nach einem möglichen wirtschaftlichen Schaden durch die Änderung verneinte die Landrätin ebenfalls. Lediglich ein paar Plakate hätten neu gedruckt werden müssen - Zusatzkosten 34,51 Euro.

Die CDU-Fraktion hat indes angekündigt, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Kreistagssitzung (14. Februar) setzen zu wollen. Auf die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, eine neue Alternative zu suchen, gab es aus der Kreisverwaltung eine klare Antwort: "Nein."

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