Saarbrücken Landesverband unterstellt RAG „Gewinndenken“

Saarbrücken · Der Landesverband der Bergbaubetroffenen IGAB-Saar zeigt sich verwundert über die Einschätzung von Vorstandschef der RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, wonach die Folgekosten des Bergbaus wegen der Grubenwasserhaltung im Saarland deutlich höher ausfielen als zuvor kalkuliert.

Entsprechendes teilte Tönjes vergangene Woche dem Deutschlandfunk mit (wir berichteten). Konkrete Zahlen nannte der Vorstandschef nicht. Bisher war die Stiftung von 220 Millionen Euro jährlich ausgegangen.

Manfred Reiter, Sprecher des IGAB-Saar, vermutet, dass Tönjes „immer die Flutung des Saarlandes im Hinterkopf hatte und dann ist ihm der Vorwurf zu machen, dass er die Politik im Saarland über den Tisch gezogen hat“. Die RAG will ab Juni 2019 das Grubenwasser in früheren Saar-Bergwerken auf minus 320 Meter ansteigen lassen.

„Es scheint, dass die RAG und die RAG Stiftung erst nach den massiven Einwänden der IGAB über die reinen Betriebskosten hinauszudenken beginnen“, sagt Patricia Bauer von der IGAB Saar Ost. Tönjes Aussage lege das „kurzfristige Gewinndenken peinlich offen“. Der Landesverband habe immer wieder auf Folgeprobleme der Grubenflutung wie PCB-Belastung hingewiesen.

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