Land kürzt Zuschuss für Schwerbehinderten-Projekt

Saarbrücken. Die Landesregierung hat die Zuschüsse für ein Modellprojekt, das Menschen mit psychischer Schwerbehinderung die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll, nach 15 Jahren Laufzeit deutlich gekürzt. Das Projekt vermittelt Betroffenen so genannte Arbeitstrainingsplätze (ATP) in Betrieben oder Behörden, wo sie ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum absolvieren

Saarbrücken. Die Landesregierung hat die Zuschüsse für ein Modellprojekt, das Menschen mit psychischer Schwerbehinderung die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ermöglichen soll, nach 15 Jahren Laufzeit deutlich gekürzt. Das Projekt vermittelt Betroffenen so genannte Arbeitstrainingsplätze (ATP) in Betrieben oder Behörden, wo sie ein sechs- bis zwölfmonatiges Praktikum absolvieren. Bislang bezuschusste das Land die Vergütung jedes Praktikanten mit 100 bis 280 Euro pro Monat. "Insgesamt waren dies rund 350 000 Euro im Jahr", wie das Sozialministerium auf SZ-Anfrage mitteilte. Das Geld stammte aus der so genannten Ausgleichsabgabe - ein Fonds, in den alle diejenigen Firmen im Saarland einzahlen, die keine Schwerbehinderten beschäftigen. "Mit der Ausgleichsabgabe wollen wir künftig aber nicht mehr Praktika bezuschussen, sondern nur noch bereits bestehende Arbeitsverhältnisse von Schwerbehinderten", so Ministeriumssprecher Thorsten Klein. Für die Betroffenen bedeutet dies eine Einbuße bei der Vergütung. Das Projekt, für das nunmehr jährlich 750 000 Euro zur Verfügung stehen, werde aber fortgeführt. "Die Landkreise haben uns vergangene Woche zugesichert, dass alle Arbeitstrainingsplätze für die derzeit 127 Teilnehmer im Saarland bestehen bleiben", teilte Klein der SZ mit.Der Landesverband der Psychatrie-Erfahrenen im Saarland (LVPE) plant heute um zwölf Uhr vor dem Landtag eine Protestaktion gegen die Sparmaßnahmen der Landesregierung. "Man darf nicht bei den Schwächsten sparen", begründete Winfried Heck vom LVPE die Aktion. Er erwartet bis zu 50 Demonstranten. jos

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