Diözese Speyer Laien fordern Kirchenreformen

Speyer · In einem offenen Brief an Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat die Laienbewegung „Wir sind Kirche“ in der Diözese Speyer, zu der auch Teile des Saarlandes gehören, Reformen in der katholischen Kirche angemahnt. Angesichts tiefgreifender Umbrüche in der Kirche seien Visionen derzeit äußerst notwendig, heißt es in dem Brief weiter. Diese Visionen könnten jedoch nicht von oben verordnet werden. Nur wenn Visionen sich von unten aufbauten, könnten sie auch motivierend sein, schreiben die Laien der Gruppe. Daher betrachte es die Kirchenvolksbewegung in der Diözese Speyer mit besonders großer Sympathie, dass Wiesemann angekündigt habe, erneut in die Gemeinden gehen zu wollen, um einen gemeinsamen Visionsprozess mit dem Ziel der Erneuerung der Kirche in Gang zu bringen. Vorschläge für eine offenere Kirche und eine zeitgemäße Pastoral scheiterten jedoch immer wieder an Bedenkenträgern, heißt es in dem Schreiben. Aktuelle Beispiele für solche Bedenkenträger seien die sieben Bischöfe um den Kölner Kardinal Woelki, die die geplante Handreichung über die Kommunion für konfessionsverschiedene Ehepaare ablehnen. Mit solchen Bedenkenträgern habe die Kirchenvolksbewegung seit langem ihre Erfahrungen.

Doch gerade deshalb halte es die Kirchenvolksbewegung für angebracht, ihre Ziele immer wieder in Erinnerung zu bringen: „Wir wünschen eine intensivere ökumenische Gastfreundschaft, angefangen mit der Zulassung konfessionsverschiedener Ehepaare zur Kommunion bis hin zu gemeinsamen Abendmahlfeiern.“

Außerdem notwendig sei eine Verständigung über die Präsenz von Frauen in den kirchlichen Ämtern. Dazu gehöre auch eine Änderung der Zulassungsbedingungen zur Weihe. Außerdem wünscht sich „Wir sind Kirche“ mehr echte Mitsprache und Mitverantwortung der Laien in allen kirchlichen Belangen. Und auch beim Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ließe sich einiges verbessern, heißt es in dem Brief.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort