Lärm unter Nachbarn

Sulzbach-/Fischbachtal. 96 Hilfeersuchen erreichten die Polizei-Inspektion Sulzbach am vergangenen Wochenende. "Darunter 22 Ruhestörungen, 14 Strafanzeigen, zwölf Verkehrsunfälle und eine Unterbringung in die Psychiatrie", erklärt der stellvertretende Leiter der Inspektion, Polizeihauptkommissar Erwin Mohns

Sulzbach-/Fischbachtal. 96 Hilfeersuchen erreichten die Polizei-Inspektion Sulzbach am vergangenen Wochenende. "Darunter 22 Ruhestörungen, 14 Strafanzeigen, zwölf Verkehrsunfälle und eine Unterbringung in die Psychiatrie", erklärt der stellvertretende Leiter der Inspektion, Polizeihauptkommissar Erwin Mohns.

Einiges an Arbeit, die die Beamten in ihren Zwölf-Stunden-Schichten am Wochenende zu leisten haben, und die Berichte zu den Einsätzen müssen natürlich auch, direkt im Anschluss an die Einsätze, geschrieben werden. "Bei kleineren Vergehen müssen zwei Beamte raus, bei manchen Fällen sogar vier." Gerade die Ruhestörungen, die beinahe ein Viertel der Einsätze ausmachen, wären dabei oftmals im Vorfeld zu vermeiden. "In den seltensten Fällen gehen die Nachbarn zu den Verursachern, sondern sie wenden sich direkt an die Polizei."

Aus seiner beruflichen Erfahrung zieht Erwin Mohns jedoch den Schluss, dass oftmals die Verursacher mit Verständnis reagieren, wenn sie auf die Ruhestörung angesprochen werden. Vieles würde sich so auch ohne Polizei regeln lassen. Gerade in den Sommermonaten haben die Beamten mit solchen Einsätzen zu tun. Grillfestchen, Musik bei offenen Fenstern oder Partys im Garten sind dabei die Hauptursachen. "Die Tendenz ist, dass es im zwischenmenschlichen Kommunikationsbereich nicht mehr richtig klappt. Natürlich kann es sein, dass ein Nachbarschaftsstreit die Situation so verschärft, dass dann doch die Polizei kommen muss. Aber beim Großteil der Einsätze ist dies nicht der Fall", sagt Mohns. Auch klagten Anwohner in der Vergangenheit über Jugendliche, die sich am Wochenenden auf öffentlichen Plätzen treffen. Hier hat nach Ansicht von Mohns eine Sicherheitsinitiative Wirkung gezeigt. So fährt die Polizei in der warmen Jahreszeit, gerade bei schönem Wetter, die Jugendtreffs ab und zeigt Präsenz. Vielen der jungen Leute sei dies bekannt. So sei es auch seltener geworden, dass ihr Müll liegen bleibt. Erwin Mohns: "Im Normalfall läuft es nun mit den Jugendlichen in geregelten Bahnen."

Doch falls Ruhestörungen, gerade bei Gaststätten, gehäuft vorkommen würden, sollte man sich an die Ortspolizeibehörde (Ordnungsamt) wenden. Diese seien für solche Fälle zuständig. Die Durchsetzung liege zwar in der Zuständigkeit der Polizei, doch bei wiederkehrenden Belästigungen könne die Ortspolizeibehörde Auflagen machen, oder, in schwerwiegenden Fällen, dem Gastwirt auch die Konzession entziehen. dla

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