Labrador-Mix geht in Einöd auf Rehkitz los

Einöd/Zweibrücken. Eigentlich wollte die junge Zweibrückerin am Mittwoch bloß oberhalb des Einöder Sportplatzes mit ihrem Hund, einem Labrador-Mix, spazieren gehen. Was dann geschah, klingt wie im Action-Film. "Mir war die Frau aufgefallen, weil sie aussah, als ob sie ihren Hund sucht", schildert der Einöder Dieter Reitnauer, der mit dem Auto unterwegs war

Einöd/Zweibrücken. Eigentlich wollte die junge Zweibrückerin am Mittwoch bloß oberhalb des Einöder Sportplatzes mit ihrem Hund, einem Labrador-Mix, spazieren gehen. Was dann geschah, klingt wie im Action-Film."Mir war die Frau aufgefallen, weil sie aussah, als ob sie ihren Hund sucht", schildert der Einöder Dieter Reitnauer, der mit dem Auto unterwegs war. Plötzlich hätten zwei junge Männer gerufen: "Da geht ein Hund dem Reh nach!", und dann habe ein Kitz erbärmlich geschrien. "Der Labrador-Mix wollte das Kitz gar nicht mehr loslassen", erinnert sich der 69-jährige Jäger. Er habe das halb tote kleine Tier nur noch von seinen Qualen erlösen können.

Hunde an die Leine

"Hunde gehören an die Leine, auch außerhalb der Ortschaften, wenn sie nicht perfekt hören und sofort bei Fuß laufen, wenn sie gerufen werden", fordert nicht nur der Jäger. "Sachbeschädigung durch Unterlassung, weil sich der Hund außerhalb des Einflussbereiches bewegt hat", formuliert es die Homburger Polizei, die Reitnauer gerufen hat.

Die Ermittlungen laufen noch, ob es sich um eine Straftat oder lediglich um eine Ordnungswidrigkeit handelt. So viel ist sicher: Die Hundehalterin muss der Jägerschaft den Schaden ersetzen und etwa 100 Euro für das gerissene Kitz bezahlen.

"Noch nie gemacht"

Was Reitnauer am meisten ärgert, ist die für solche Fälle typische Reaktion der Frau. "Das hat mein Hund noch nie gemacht!" Aber: "Ein Mal ist immer das erste Mal, das ist kein Kavaliersdelikt", appelliert Reitnauer an die Einsicht der Hundehalter, ihre Vierbeiner besser zu erziehen oder eben an der Leine zu behalten. Und noch etwas weiß der Jäger, der lange selbst einen Deutsch-Drahthaar-Jagdhund geführt hat: Hat ein Hund einmal Blut geleckt - im wahrsten Sinne des Wortes - und sein Jagdtrieb ist erwacht, stellt dieser immer wieder dem Wild nach. "Da hilft nur eines - erschießen", hat er in seiner Umgebung leidvoll erfahren müssen. cvw

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