Kurden beenden Hungerstreik

Straßburg. Der Hungerstreik von 15 Kurden in Straßburg ist beendet. Die zehn Männer und fünf Frauen aus acht Ländern Europas wollten mit ihrem Hungerstreik erreichen, dass eine Kommission des Europarats den seit Jahren inhaftierten Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali besucht

Straßburg. Der Hungerstreik von 15 Kurden in Straßburg ist beendet. Die zehn Männer und fünf Frauen aus acht Ländern Europas wollten mit ihrem Hungerstreik erreichen, dass eine Kommission des Europarats den seit Jahren inhaftierten Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali besucht. Seit Juli 2011 habe man von Öcalan wegen der "Isolationshaft" kein Lebenszeichen mehr. "Wir sind davon überzeugt, dass die europäischen Institutionen dazu die ersten Schritte tun werden", erklärten die Sprecher der Hungerstreikenden vor etwa 400 versammelten Kurden.Der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland, hatte vor einer Woche aufgerufen, den Hungerstreik zu beenden. Der Europarat könne seine Aufgaben nur "ohne Beeinflussung und Druck von außen" erledigen, erklärte er. Auch Martin Schulz (SPD), Präsident des Europa-Parlaments, bat um ein Ende. Nach einem Gespräch mit Leyla Zana, kurdische Menschenrechtsaktivistin und türkische Parlamentarierin, sagte er: "Wir verstehen euer Leid und wollen nicht, dass euer Leid mehr wird."

Die Sprecher der Hungerstreikenden dankten auch dem Pfarrer der "Eglise Saint Maurice", Vincent Steyert, der sie aufgenommen hatte.

Straßburg ist für Kurden seit 2000 immer wieder ein zentraler Ort ihrer Demonstrationen. Zum Gedenken an die Verhaftung Öcalans 1999 kommen jedes Jahr etwa 10 000 von ihnen in die Stadt. Die 15 Kurden haben bis zu 19 Kilogramm Gewicht verloren, vier waren in den vergangenen Tagen in Ohnmacht gefallen und vom Notarzt versorgt worden. tis

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