In der Reihe Püttlinger Künstler sind bis Ende der Woche Aquarelle und Acrylgemälde von Marie Birn zu sehen. Marie Birn (63) ist das, was man ein Naturtalent nennt. Schon früh zeigte sich, dass sie Sinn für Farben und Komposition hat. Schon in der Grundschule, damals noch in Saarbrücken, sagte eine Lehrerin zu ihren Eltern: "Das Kind muss mal was mit Kunst machen."

Marie Birn wurde erstmal Friseurin, machte eine Weile Pixifotos, half ihrem Mann im Büro. Die Kunst musste warten, bis sie Anfang der 90er Jahre nach Püttlingen umzog. Dort belegte sie einen Aquarellkursus an der Volkhochschule und avancierte sehr schnell von der Teilnehmerin zur Dozentin. Was erst als Vertretung und Provisorium gedacht war, wurde zur festen Einrichtung. Mittelerweile gibt Marie Birn seit zwölf Jahren Malkurse im Kulturbahnhof. Für Anfänger und Fortgeschrittene, immer donnerstags, drei hintereinander.

Zwischendrin zeigt sie sich auch bei Ausstellungen immer mal selbst von ihrer künstlerischen Seite. Nach einigen Themenausstellungen - unter anderem zum Thema Süden - präsentiert sie diesmal Lust- und Laune-Bilder. Landschaften, Tiere, Stillleben und ein Segelboot Namens Marie in Aquarell und Großformatiges mit Kürbissen und in Acryl. Marie Birn frönt Farbvorlieben. Phasenweise. Im Schlösschen dominieren Lila-Laune-Bilder und Bilder in Orange. Demnächst sei Türkis an der Reihe, sagt sie und weiter: "Das ändert sich, man mag ja auch nicht jeden Tag Bohnensuppe."

Die Bilder hat sie immer schon fertig im Kopf, ehe sie loslegt. Die Inspirationen fliegen ihr zu. Neulich kam ihr beim Einkaufsbummel in der Saarbrücker Bahnhofstraße ein junger Mann mit Flamingo-T-Shirt entgegen. Da war klar: Auf nach Hause und ran an die Leinwand.

Marie Birn: Malerei in Aquarell und Acryl. Bis 5. Oktober im Püttlinger Schlösschen. Täglich von 15 bis 17 Uhr. Die Künstlerin ist vor Ort.