Kunst geht oft verschlungene Wege

Wiebelskirchen/Paris · Sigurd Rompza aus Wiebelskirchen zeigt seine Arbeiten in der Galerie Lahumière. Der Künstler kooperiert bereits seit 1995 mit dieser Pariser Galerie und hat seit Anfang der 70er Jahre viele Ausstellungen vorzuweisen.

 Sigurd Rompza ist als Künstler ein Vertreter der konstruktiv-konkreten Richtung. Foto: Willi Hiegel

Sigurd Rompza ist als Künstler ein Vertreter der konstruktiv-konkreten Richtung. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Rund 380 Ausstellungen, ob allein oder mit anderen, verzeichnet der in Wiebelskirchen lebende Künstler Sigurd Rompza seit Anfang der 1970er Jahre. Aktuell ist er in der Pariser Galerie Lahumière zu Gast. Was schwierig klingt, ist jedoch "ganz einfach", sagt Rompza. Seit 1995 arbeitet er mit der Pariser Galerie zusammen. Zuvor vertrat ihn die nur ein paar Meter weiter liegende Galerie von Florence Arnaud. Dort hatte das Galeristenpaar Anne und Jean-Claude Lahumière Arbeiten von ihm gesehen und wegen einer Ausstellung angefragt. Es ist üblich, dass ein Künstler von mehreren Galerien vertreten wird. Nur lag die Galerie der beiden ein paar hundert Meter von der Galerie Arnaud entfernt. Lahumière war in der Szene der Konstruktiv-Konkreten Kunst bekannt. -Das Problem mit zwei Programmgalerien auf engstem Raum allerdings war Rompza von der Galerie St. Johann in Saarbrücken bekannt. Seit fast 40 Jahren ist er einer der Gesellschafter, der als GmbH organisierten Galerie. Von daher weiß er, wie schwierig es wird, wenn ein in Saarbrücken ausgestellter Künstler, auch von einer der Konstruktiv-Konkreten Kunst verpflichteten Galerien beispielsweise in Kaiserslautern und Saarlouis gezeigt wird.

So nahm Rompza erst das Angebot der Lahumière nach dem Tod von Florence Arnaud an. Seitdem gehört er zum Stamm der Pariser Galerie sowie zu einem guten Dutzend anderer, in der Konkreten Szene höchst angesehener Galerien in München, Ladenburg, Den Haag, London oder Graz. Dabei waren die Ausstellungs- und Austauschprojekte der Galerie in Museen in Deutschland und Europa ein Impuls.

Man muss seine Arbeiten sehen lassen, so Rompza. Denn selbst bei Galerien vorzusprechen, das verbiete sich in jedem Fall. Das hat er stets seinen Studierenden an der Hochschule der Bildenden Künste Saar eingeschärft. Man muss sich zeigen oder wird empfohlen, so wie er von Kollegen oder seinem Lehrer an der Frankfurter Städel-Schule, Raimer Jochims empfohlen wurde, oder wie er seine ehemaligen Schüler an Galeristen weiterempfiehlt, die ihn um Kontakte zur jungen Künstlergeneration bitten. Nicht anders verhält es sich bei Messeauftritten. "Das hat sofort Folgen", erzählt Rompza, denn mancher Galerist entdecke dann beim Kollegen einen Künstler für sich. Wenn dessen Galerie nicht in der näheren Umgebung ist, könne daraus eine Zusammenarbeit entstehen. "So läuft das", meint er.

Eröffnung: Donnerstag, 16. Januar, Galerie Lahumière, bis 15. März

lahumiere.com

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Zur PersonSigurd Rompza wurde 1945 in Bildstock geboren. Studium der Malerei und Kunsttheorie bei Raimer Jochims an der Städelschule/Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt/Main; 1981 bis 1994: Lehre an der Universität des Saarlandes/Fachrichtung Kunsterziehung; 1994 Professor an der Hochschule der Bildenden Künste Saar für Grundlagen der Gestaltung, seit 1999 Professor für Malerei; 2011 Ausscheiden aus der Lehre. Lebt in Wiebelskirchen. sg

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