Künftig sechs Parteien im Stadtrat Homburg

Homburg. Ernüchterung bei der CDU, Erleichterung bei der SPD und den Grünen, Jubel bei der FDP und den Linken, leichte Enttäuschung bei den Freien Wählern: Die erste Wahlschlacht 2009 in Homburg ist geschlagen. Die Homburger Bürger haben einen neuen Stadtrat sowie neue Ortsräte in Einöd, Kirrberg, Jägersburg und Wörschweiler gewählt

Homburg. Ernüchterung bei der CDU, Erleichterung bei der SPD und den Grünen, Jubel bei der FDP und den Linken, leichte Enttäuschung bei den Freien Wählern: Die erste Wahlschlacht 2009 in Homburg ist geschlagen. Die Homburger Bürger haben einen neuen Stadtrat sowie neue Ortsräte in Einöd, Kirrberg, Jägersburg und Wörschweiler gewählt. Das Stadtratsergebnis sieht wie folgt aus: CDU 34,6 Prozent (- 9,2 Prozent), SPD 22,7 Prozent (- 0,3), Grüne 5,9 Prozent (- 0,3), FDP 7,5 Prozent (plus 1,9), FWG 8,6 Prozent (- 2,9 Prozent). Die Sitzverteilung ist wie folgt: CDU 18 Sitze (- 5) , SPD 17 (gleich geblieben), Grüne 3 (gleich), FDP 4 (plus 2), FWG 4 (minus 2), Linke 5 (waren bisher nicht vertreten). Damit sitzen in der kommenden Legislaturperiode erstmals sechs Parteien im Homburger Rat. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 52 Prozent.CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Gläser machte in einer ersten Reaktion aus seiner Enttäuschung zum Ausgang der Stadtratswahl keinen Hehl: "Es ist für uns ein enttäuschendes Ergebnis. Uns ist es nicht gelungen, ein Großteil unserer Wähler an die Urne zu bringen." SPD-Fraktionschef Hans Felden war vor allem enttäuscht von der schlechten Wahlbeteiligung. Mit dem Ergebnis für die SPD zeigte er sich zufrieden. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) wollte sich als Gemeindewahlleiter gestern nicht über das Ergebnis seiner Partei äußern, war aber wie Felden sehr enttäuscht über die schlechte Wahlbeteiligung. FDP-Spitzenkandidat Peter Müller hingegen konnte man die Erleichterung anmerken: "Die Verdoppelung der Sitze ist für uns ein hervorragendes Ergebnis." Ihn freue auch, dass das bürgerliche Lager im neuen Rat mit 26 von 51 Sitzen die Mehrheit inne habe. Barbara Spaniol von den Linken gegenüber unserer Zeitung: "Von Null auf knapp elf Prozent ist für uns ein gutes Ergebnis und ein guter Start ins Superwahljahr." Axel Ulmcke (FWG) über die Verluste seiner Partei: "Ich bin etwas enttäuscht, da wir eine gute Arbeit geleistet haben. Wir haben vielleicht zu wenig geklappert." Jörg Herrlinger von den Grünen: "Der Wahlausgang war, wie von uns vorausgesagt. Wir haben unsere Wähler halten können." Man hätte sich zwar über einen vierten Sitz gefreut, blicke aber auch so optimistisch in den künftigen Stadtrat.Die Ortsratswahlen brachten keine Veränderungen. In Jägersburg verlor die CDU zwar gegenüber 2004 mehr als 4,5 Prozent, stellt aber mit 39 Prozent wieder die stärkste Fraktion. SPD erhielt 36,1 Prozent (+ 3,1 Prozent). Die Grüne kommen auf 5,1 Prozent (- 1,1), die FWG auf 7,3 Prozent (- 4,2), die Linke auf 12,6 Prozent. Ortsvorsteher ist bislang Siegfried Biegaj (CDU). In Kirrberg legte die CDU gegen den Stadttrend zu - von 46,4 Prozent vor fünf Jahren auf nunmehr 51,9 Prozent. Die SPD kommt auf 22,0 Prozent (-9,7 Prozent), die FDP auf 5,4 Prozent (+ 2,3), die FWG auf 12,6 Prozent (- 2,4). Die Linken erreichten gestern acht Prozent. Damit bleibt Stefan Mörsdorf (CDU) Ortsvorsteher. In Einöd bleibt Karl Schuberth (SPD) Ortsvorsteher. Die SPD legt gegenüber der letzten Kommunalwahl 5,9 Prozent zu und kommt auf 61,1 Prozent der Stimmen. Die CDU verliert 8,6 Prozent und erreicht noch 21,1 Prozent. Die FDP schafft 8,4 Prozent und ist mit einem Sitz neu im Rat, die FWG hält genau ihr Ergebnis von 9,4 Prozent. Klare Sache auch im Ortsrat Wörschweiler. Hier bleibt Reinhold Nesselberger (SPD) für die kommenden fünf Jahre Ortsvorsteher. Die SPD erreicht 69,4 Prozent (+ 6,1 Prozent), die CDU kommt auf 30,6 Prozent (- 6,1). Im größten Homburger Stadtteil, in Erbach, das keinen Ortsrat hat, blieb die CDU bei der Stadtratswahl mit 39,2 Prozent stärkste Partei vor der SPD mit 25,8 Prozent. Die Linken kamen hier auf 13,8 Prozent, sind drittstärkste Kraft. In Bruchhof-Sanddorf siegte die CDU mit 36,6 Prozent vor der SPD mit 34,1, den Linken mit 10,0. In Schwarzenbach hingegen blieb die SPD mit 43,9 Prozent stärkste Kraft vor der CDU mit 24,5 Prozent. Hier holte die FDP mit 11,1 Prozent das drittbeste Ergebnis. Auch in Beeden setzte sich die SPD durch mit 49,5 Prozent vor der CDU (26 Prozent) und den Linken (8,8). < Seiten C 2 und C 6: weitere Berichte zu den gestrigen KommunalwahlenMeinung

Die Großen ließen Federn

Von SZ-RedakteurPeter Neuheisel Die von vielen befürchteten Erdrutsche blieben gestern bei den Kommunalwahlen in Homburg, Bexbach und Kirkel zwar aus. Dennoch haben die beiden großen Parteien Federn gelassen. So in Homburg, wo die CDU gerade mal eben 9,2 Prozent verloren hat. Die Christdemokraten haben in der Kreisstadt offensichtlich ein Problem, ihre Wähler zu mobilisieren. Fraktion und Stadtverband müssen sich auf stürmische Zeiten einstellen. Das Gleiche gilt für die Bexbacher SPD, die sieben Prozent der Stimmen verloren hat. Hier wird das Regieren für Bürgermeister Heinz Müller ab sofort schwieriger. Anders in Kirkel: Die SPD hat zwar drei Prozent verloren, steht im Vergleich mit der CDU (minus 8,6 Prozent) aber noch glänzend da. Die Christdemokraten müssen nach der verlorenen Urwahl eine weitere Schlappe einstecken.Die Linken sind erwartungsgemäß in die drei Stadt- beziehungsweise Gemeindeparlamente sowie in den Kreistag eingezogen und gehören zu den Gewinnern - wie auch die FDP.

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