Krise erreicht die Kirche: Bistum Trier brechen Steuereinnahmen weg

Trier. So groß wie in diesem Haushaltsjahr klaffte die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben beim Bistum Trier noch nie auseinander: Nur durch die Entnahme von knapp 30 Millionen Euro aus der so genannten Freien Rücklage kann das Bistum seinen Haushalt in diesem Jahr ausgleichen

Trier. So groß wie in diesem Haushaltsjahr klaffte die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben beim Bistum Trier noch nie auseinander: Nur durch die Entnahme von knapp 30 Millionen Euro aus der so genannten Freien Rücklage kann das Bistum seinen Haushalt in diesem Jahr ausgleichen. Da haben sich der ehemalige Bischof Reinhard Marx und sein oberster Kämmerer Bernd Franken gerade noch rechtzeitig verabschiedet, könnten da böse Zungen behaupten. Doch weder Marx noch Franken können für die missliche finanzielle Situation im laufenden Haushaltsjahr verantwortlich gemacht werden. Im Gegenteil: Ohne die noch unter Marx auf den Weg gebrachten Sparbeschlüsse (minus 30 Millionen Euro jährlich) wäre das Haushaltsloch noch größer.Das größte Problem: Wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise gehen die Kirchensteuer-Einnahmen drastisch zurück - um neun Prozent oder gut 24 Millionen Euro. Eine Schätzung, die nach Angaben der neuen Finanzchefin Kirsten Straus "noch konservativ" ist. "Wenn die Wirtschaft weiter mit einer derartigen Geschwindigkeit zusammenbricht, müssen wir die Prognosen massiv nach unten korrigieren", sagt sie."Wir müssen uns deshalb jede Aufgabe anschauen und sagen, was wir zukünftig nicht mehr machen oder nur begrenzt machen können", sagt Prälat Georg Holkenbrink, der Verwaltungschef des Bistums. Doch für grundsätzliche Veränderungen muss erst einmal ein neuer Bischof her. Denn Interimsbischof Robert Brahm darf zwar entscheiden; allerdings nichts, was den Marx-Nachfolger bindet. Und wann dieser endlich kommt, ist immer noch offen. sey

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