Krippenspiel bei Wind und Regen

Großrosseln. Die Geburt Jesu wird jetzt in vielen Krippen wieder idyllisch in Szene gesetzt. Aber ging es damals wirklich so besinnlich zu? Oder war die Heilige Familie durchgefroren, erschöpft und hungrig? Einen kleinen Eindruck, unter welch widrigen Bedingungen das Kind damals zur Welt kam, konnte man am Samstagabend vor der Rosseltalhalle gewinnen

 Sarah Zimmer musizierte, begleitet von den Kellerspatzen der Kreisler. Foto: Jenal

Sarah Zimmer musizierte, begleitet von den Kellerspatzen der Kreisler. Foto: Jenal

Großrosseln. Die Geburt Jesu wird jetzt in vielen Krippen wieder idyllisch in Szene gesetzt. Aber ging es damals wirklich so besinnlich zu? Oder war die Heilige Familie durchgefroren, erschöpft und hungrig?Einen kleinen Eindruck, unter welch widrigen Bedingungen das Kind damals zur Welt kam, konnte man am Samstagabend vor der Rosseltalhalle gewinnen. Das Krippenspiel mit lebenden Tieren bildete den Höhepunkt der Barbara- und Adventsfeier des Vereins "Les Enfants du Charbon" (Kinder der Kohle).

Wie vor 2000 Jahren lief nicht alles nach Plan: Eigentlich sollte das von einem Teil der Schauspieltruppe einstudierte Stück drinnen über die Bühne gehen. Da die Tiere der Maltiz-Waldpädagogen aber nicht in die Halle durften, wurde das Geschehen einfach vor die Tür verlagert. Bei ungemütlich nassem Wetter lauschten etwa 80 Zuschauer der Geschichte von Maria und Josef, vom Esel und den Hirten, die in Bethlehem bei einem ganz besonderen Geburtstag zusammentrafen.

Nach der ersten Szene verabschiedeten sich die Zweibeiner von Esel Bruno und den Schafen, der Rest der Geschichte wurde drinnen präsentiert. "Go, tell it on the mountain, that Jesus Christ is born", schallte es durch die Rosseltalhalle. Die gut gelaunten Schauspieler und Zuschauer klatschten rhythmisch mit. Nur Maria hatte keine Hand frei: Sie trug das Jesuskind im Arm.

Zum ersten Mal veranstalteten die Kinder der Kohle ihre Barbarafeier auf deutschem Boden. Damit würdigten sie die steigende Besucherzahl aus dem Saarland und die wachsende Beteiligung deutscher Schauspieler und Helfer. Bereits am Nachmittag sorgten Sarah und Christoph Zimmer, Stefan und Sabine Krieg und die Kellerspatzen der Völklinger Kreisler für musikalische Unterhaltung.

Die Besucher verstanden sich prima, plauderten bei Kaffee und Kuchen. Man sprach Deutsch oder Französisch, begrüßte sich mit Küsschen oder Handschlag. "Es ist schön, viele bekannte Gesichter zu sehen", sagte Arnulf Staap.

Der Maltiz-Waldpädagoge durfte sich noch aus einem anderen Grund freuen. Der Erlös der Feier kommt seinem Verein zugute. Der wurde bei der diesjährigen Aufführung des Freiluftspektakels nämlich arg gebeutelt: Ein Sturm zerstörte im August zwei Zelte; eines war nagelneu und hatte einen Wert von rund 3500 Euro.

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