Kriminelle mögen Saarbrücken

So sicher wie im idyllischen Bayern leben die Menschen in fast allen Kommunen des Regionalverbandes Saarbrücken. Dies zeigt die "Häufigkeitszahl" in der Kriminalstatistik, die die Polizei gestern veröffentlichte. Sie zeigt auch: Saarbrücken liegt bei der Zahl der Straftaten vorn.

Regionalverband. Wer im Regionalverband Saarbrücken den sichersten Wohnort sucht, sollte sich in Püttlingen niederlassen. Die Heimat von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und des saarländischen Polizeipräsidenten Norbert Rupp hatte im vergangenen Jahr unter den zehn Verbandskommunen die geringste Kriminalitätsbelastung. Vergleichbar wird diese Belastung dank der "Häufigkeitszahl".

Die meisten Menschen

Sie ergibt sich, indem man die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten mit 100 000 multipliziert und das Ergebnis durch die Einwohnerzahl teilt. Je niedriger die dabei entstehende durchschnittliche "Häufigkeitszahl" ist, desto sicherer ist die Kommune. Am höchsten ist diese Zahl immer in der Landeshauptstadt, wo die meisten Menschen leben.

Polizeideutsch

Und wo so viel los ist, ergeben sich die meisten "Tatgelegenheiten", wie das im Polizeideutsch heißt. Überhaupt war der saarländische Ballungsraum Regionalverband 2011 Tatort von 44 Prozent aller registrierten Delikte (30 450 von 69 268), was die Polizei als normal bezeichnet. Sicherster Ort im Saarland ist Oberthal im Landkreis St. Wendel.

Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde Quierschied in der Rangliste noch etwas günstiger als die Köllertalstadt Püttlingen gelegen, verlor aber nun diese Platzierung und musste noch die Gemeinden Riegelsberg und Heusweiler vorbeiziehen lassen. Das Köllertal ist somit die Region im Regionalverband mit dem statistisch geringsten Risiko, Opfer einer Straftat zu werden.

In Völklingen lebten die Menschen im vergangenen Jahr etwas unsicherer als im Landesdurchschnitt, wo auf 1000 Einwohner 68,07 Straftaten kamen. Das Saarland ist das fünftsicherste deutsche Bundesland. Statistisch am sichersten leben die Bayern mit gut 40 Taten je 1000 Menschen.

Gute Ergebnisse

Auf so gute Ergebnisse kommen bei uns die Stadt Friedrichsthal und die Gemeinde Kleinblittersdorf. Dort gab es 2011 einen Rückgang der Belastung um fast 40 Prozent (minus 345 Delikte). Maßgeblich verantwortlich: ein Minus von 89 Fällen von Schwarzfahrerei in Saarbahnen und Bussen. Im Jahr zuvor waren diese Fälle noch am "zentralen Feststellort" Kleinblittersdorf registriert worden, nun nicht mehr. Großrosseln verdankt sein erfreuliches Minus von 16,5 Prozent (81 Delikte) Rückgängen bei Körperverletzungen, Betrug und Sachbeschädigungen.

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