Kreuz erinnert an Verunglückten
Losheim. Vor hundert Jahren wurde der junge Steinhauer Jakob Müller aus Niederlosheim auf dem Heimweg hinter Losheim entlang der Bahngleise von einem Zug der MBE erfasst und so schwer verletzt, dass er kurz darauf im St.-Josef-Krankenhaus verstarb
Losheim. Vor hundert Jahren wurde der junge Steinhauer Jakob Müller aus Niederlosheim auf dem Heimweg hinter Losheim entlang der Bahngleise von einem Zug der MBE erfasst und so schwer verletzt, dass er kurz darauf im St.-Josef-Krankenhaus verstarb."Wahrscheinlich war das der erste tödliche Unfall, der an der erst seit acht Jahren bestehenden Bahnstrecke geschah", mutmaßte der Vorsitzende des Losheimer Heimatvereins, Hubert Schommer. Der Tod des 23-Jährigen löste damals so viel Betroffenheit aus, dass ihm zu Ehren ein Wegekreuz errichtet wurde. Dieses Kreuz stand bis in die 70er Jahre hinein zum Gedenken an den Verstorbenen und zur Mahnung für alle Lebenden, im Umfeld der Bahngleise vorsichtig und achtsam zu sein.
Durch die unbeabsichtigte Kollision mit einem Transportfahrzeug wurde das Kreuz umgestürzt und zerbrach in mehrere Teile. Als sich nun das hundertste Todesjahr des jungen Steinhauers näherte, ergriff der Heimatverein die Initiative und nahm die Wiedererrichtung der Gedenkstätte in Angriff.
Der Maschinenschlosser Karl-Josef Pfeifer und der Schmied Ludwig Jäger entwarfen das neue Stahlkreuz und stellten es gemeinsam her. Für den Betonsockel waren die Mitglieder des Heimatvereins, die Bauhandwerker Rudolf Baltes aus Niederlosheim und Rudolf Barth aus Losheim verantwortlich. Die Inschrifttafel aus schwarzem Granit hat der Steinmetz und Steinbildhauer Hans-Günther Dewald angefertigt, und die Projektleitung lag in den Händen von Rudolf Barth. Alle Arbeiten wurden von den Handwerkern ehrenamtlich ausgeführt. Die Materialien für das Stahlkreuz mit Betonsockel, Corpus und Inschrifttafel wurden gestiftet.
Zur Einweihung begrüßte Hubert Schommer den Losheimer Bürgermeister Lothar Christ, Pastor Peter Alt, der das Kreuz einsegnete, die Ortsvorsteher von Niederlosheim, Norbert Kraus, und Losheim, Stefan Palm, sowie eine Anzahl heimatkundlich interessierter Bürger. Schommer dankte allen, die an der Genehmigung, der Herstellung und Wiedererrichtung des Kreuzes beteiligt waren: "Sie alle haben geholfen, ein kleines Stück Losheimer Geschichte für die Nachwelt zu erhalten."
