Pflegereform Krankenkasse: Pflegereform kommt im Saarland an

Saarbrücken · Seit Inkrafttreten der umfassenden Pflegereform zum Jahreswechsel 2016/17 verzeichnet die Pflegekasse der Techniker Krankenkasse (TK) einen deutlichen Anstieg der Erstanträge. 2017 gingen bei der TK im Saarland rund 25 Prozent mehr Erstanträge auf eine Einstufung in einen Pflegegrad ein als im Vorjahr. Bundesweit fiel der Anstieg mit 23 Prozent etwas geringer aus. Auch einzelne Leistungen der Pflegeversicherung wurden häufiger genutzt. Im Saarland nahmen 20 Prozent mehr Versicherte Entlastungsleistungen in Anspruch als noch 2016. Im Bund lag der Anstieg mit 22 Prozent knapp darüber. Zu diesen Entlastungsleistungen gehören etwa Beschäftigungsangebote wie Einzelbetreuung oder Begleitung zum Arzt. Seit der Reform stehen Pflegebedürftigen für solche „niedrigschwelligen Betreuungsangebote“ 125 Euro monatlich zu. Dieses Geld muss nicht monatlich genutzt werden, sondern kann bis zum 30. Juni des Folgejahres gesammelt werden.

Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland, erklärte: „Der Anstieg der Anträge zeigt, dass die Reform bei den Patienten ankommt. Wir sehen auch an Leistungen und Hilfsmitteln, die die Selbstständigkeit der Betroffenen im Haushalt unterstützen, großen Bedarf. Die TK setzt sich dafür ein, dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Rahmen der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen auch den Einsatz von Smart-Home-Lösungen im Pflegehaushalt ermöglicht.“ Dazu gehörten technische Assistenz- und Überwachungssysteme, die dazu beitragen, länger zu Hause leben zu können. Bislang fehlt für die Kostenübernahme der Systeme durch die Pflegeversicherung die gesetzliche Grundlage.

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