Kochen wie die Profis

Merzig. Jan Martin Schulze ist begeistert. Der Zwölfjährige schnippelt Gemüse im Ratsstube in Merzig. Aber mit Kinderarbeit hat das, was Jan Martin und die anderen 30 Kinder und Jugendlichen an diesem Nachmittag tun, nichts gemein

 Küchenchef Peter Blasius und die Nachwuchsköche bei der Arbeit in der Ratsstube. Foto: Andreas Engel

Küchenchef Peter Blasius und die Nachwuchsköche bei der Arbeit in der Ratsstube. Foto: Andreas Engel

Merzig. Jan Martin Schulze ist begeistert. Der Zwölfjährige schnippelt Gemüse im Ratsstube in Merzig. Aber mit Kinderarbeit hat das, was Jan Martin und die anderen 30 Kinder und Jugendlichen an diesem Nachmittag tun, nichts gemein. Vielmehr sind sie Teilnehmer der Aktion "Europas Mini-Köche Saar-Lor-Lux", die gestern im Restaurant von Ursula und Peter Blasius Station machte. Der Teamleiter Dirk Kloß teilte mit, dass die Teilnehmer an diesem Programm, das sich über 20 Monate erstreckt, sich jeden Monat einmal in einem anderen Restaurant treffen, um unter professionellen Bedingungen zu kochen. Nach Abschluss des Praktikums erhalten die Nachwuchs-Gastronome nach bestandener Prüfung bei der Industrie und Handelskammer ein Zertifikat. Die Idee zu dieser Art Mini-Köche-Club geht auf den Gastronom und Hotelier Jürgen Mädger zurück. Aus einer Aktion des Ferienprogramms "Bartholomä" von 1989 bis 1992 ist die Idee eines Mini-KöcheClubs geboren worden. Knapp drei Jahre lang kamen die Kinder einmal im Monat in diesem ersten Mini-Köche-Club zusammen. Das Motto für diese Aktionen war schon seit vielen Jahren Leitspruch von Jürgen Mädger: Gesundheit durch richtige Ernährung in einer intakten Umwelt. "Kinder im Alter zwischen zehn und 13 Jahren sollen für das Thema ,Gesundheit durch richtige Ernährung in einer intakten Umwelt' sensibilisiert werden", erläuterte in Merzig Teamleiter Dirk Kloß. Hierzu gehöre insbesondere neben der systematischen Berücksichtigung des Umweltschutzes auch regionales Bewusstsein durch die Verwendung einheimischer Produkte. Die Berufsbilder des Gastgewerbes, ob nun Koch oder Kellner, seien geeignet, sagt Kloß, die Themen Gesundheit, Ernährung und Umwelt miteinander zu verknüpfen. Die Kinder würden spielerisch nicht nur mit diesen Themen, sondern auch mit der Bedeutung einer beruflichen Ausbildung konfrontiert, so Kloß. Durch das Zertifikat der IHK hätten die Jugendlichen dann bei einer künftigen Bewerbung für eine Ausbildungsstelle nicht zu unterschätzende Vorteile.

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