Knallbunte Graffiti-Schriftzüge und fetzige Musik

Merchweiler. Marc-Antoine Charpentier, Georges Bizet, Jaques Offenbach und Edith Piaf - ein deutlich frankophiles Programm präsentierte der Musikverein Wemmetsweiler bei seinem Neujahrskonzert am Sonntagabend in der Allenfeldhalle Merchweiler

Merchweiler. Marc-Antoine Charpentier, Georges Bizet, Jaques Offenbach und Edith Piaf - ein deutlich frankophiles Programm präsentierte der Musikverein Wemmetsweiler bei seinem Neujahrskonzert am Sonntagabend in der Allenfeldhalle Merchweiler. Und das war kein Zufall: "Wir gestalten die Frankreichwoche des Landesministeriums für Finanzen und Europa mit", erklärte der Vereinsvorsitzende Werner Schöne stolz. Diese bildet den Auftakt zum "Frankreichjahr 2013" mit dem das 50-jährige Jubiläum des im Pariser Élysée-Palast geschlossenen deutsch-französischen Freundschaftsvertrages gefeiert werden soll.Passend zum Thema eröffnete ein Bläserensemble mit Charpentiers "Te Deum" den Abend. Während das aus der Eurovisionshymne bekannte Hauptthema aus dessen Präludium erklang, leuchteten auf einer Leinwand die zwölf Sterne der Europaflagge auf.

Des Öfteren bei Konzerten dabei, durfte das Schülerorchester "Klanghaufen" des Vereins diesmal den gesamten ersten Teil des Abends gestalten. "Einerseits möchten wir ihnen unsere Jugendarbeit vorstellen, andererseits ist dies eine Belohnung für das gute Abschneiden unserer Jugend bei Wertungsspielen des Bundes Saarländischer Musikvereine", erklärte Schöne. Knallbunte Graffiti-Schriftzüge wurden auf die Leinwand projiziert, pinkfarbenes Licht bestrahlte den Klanghaufen und es wurde fetzig: "The Final Countdown" von Europe und "Power Play" von Thomas Doss. "Doss hat dieses Stück geschrieben, als er Vater zweier Töchter geworden war", erklärte Dirigent Martin Folz, der in seiner unterhaltsamen Art moderierte. "Ich bin Vater von vier Kindern und ich weiß genau, was er meint." Auch von Folz selbst komponierte Stücke wurden vorgetragen, einige stark experimentell, andere eingängig, wie etwa "Dance Now!" mit orientalischen Folklore-Anklängen.

Schwerpunkt lag auf Klassik

Das Sinfonische Blasorchester der Erwachsenen überzeugte in gewohnter Qualität mit der ihm eigenen Dynamik. Zusammen mit Susanne Thewes, Sängerin beim Saarländischen Polizeiorchester wurde ein Potpourri von bekannten Chansons Edith Piafs zum Besten geboten. Insgesamt jedoch lag der Schwerpunkt auf der Klassik. Mehrere Stücke aus Georges Bizets "Carmen" in der Instrumentalversion klangen durch die Besetzung als Blasorchester besonders temperamentvoll, so etwa die Arien "Habanera" und "Toreador's Song". Von Franz von Suppé spielte das Orchester die Ouvertüre der Komödie "Dichter und Bauer", von Jaques Offenbach die Ouvertüre zu "Orpheus in der Unterwelt". Johann Strauß war mit "Eljen a Magyar" und dem "Egyptischen Marsch" vertreten, den zur großen Freude des Publikums vier Posaunisten mit Pharaonen-Kopfschmuck für eine stimmliche Einlage nutzten. ani

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