"Kliniken im Hochwald erhalten!"

Losheim. Der Losheimer Rat verabschiedete jetzt in einer Dringlichkeitssitzung einstimmig eine Resolution, mit der die Gemeinde in der Debatte um die Klinikstandorte im Hochwaldraum Stellung bezieht: "Die Gemeinde Losheim am See fordert die Erhaltung aller Standorte im Hochwaldverbund, insbesondere auch der Marienhausklinik Losheim-Wadern und unseres St

 Die Politik fordert den Erhalt der Losheimer Klinik. Foto: SZ

Die Politik fordert den Erhalt der Losheimer Klinik. Foto: SZ

Losheim. Der Losheimer Rat verabschiedete jetzt in einer Dringlichkeitssitzung einstimmig eine Resolution, mit der die Gemeinde in der Debatte um die Klinikstandorte im Hochwaldraum Stellung bezieht: "Die Gemeinde Losheim am See fordert die Erhaltung aller Standorte im Hochwaldverbund, insbesondere auch der Marienhausklinik Losheim-Wadern und unseres St.-Josefs-Krankenhauses in Losheim am See", heißt es im Resolutionstext, den die Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Krankenhaus-Förderverein erarbeitet hatte.

Die Resolution macht deutlich, dass sich die Kooperation der Krankenhäuser in Losheim und Wadern bewährt habe und das Verbund-Krankenhaus zur Sicherung einer wohnortnahen medizinischen Akut- und Notfallversorgung an beiden Standorten unbedingt bestehen bleiben müsse. Sie geht auch auf den Fall ein, dass dies nicht eintreffen wird: "Sollte es dennoch zu einer Ein-Standort-Lösung kommen, bietet sich Losheim als Dienstleistungs-, Handels-und touristisches Zentrum mit einem Einzugsgebiet von weit über 20 Kilometern wegen seines zentralen Charakters nahezu an", heißt es.

Bürgermeister Lothar Christ (SPD) sagte, dass trotz anderslautender Äußerungen der beiden Krankenhausträger "das Damoklesschwert der Ein-Standort-Lösung über uns schwebt, da ist höchste Wachsamkeit gefordert". Ähnlich sahen das die Ratsfraktionen. Norbert Müller (CDU) fand es "richtig und wichtig, dass sich die Kommunalpolitik in Losheim für den Erhalt des Krankenhauses ausspricht". Müller: "Es geht um mehr als ein Gebäude, es geht um den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in der Gemeinde".

Alfons Traut (SPD) erinnerte daran, dass im kommenden Jahr die Landesregierung einen neuen Krankenhausplan vorlegen müsse und im Saarland die Zahl der Krankenhausbetten zu hoch sei. "Aber das ist ein Problem des Ballungsraumes und nicht der ländlichen Regionen." Die Menschen im Kreis Merzig-Wadern hätten den gleichen Anspruch auf medizinische Versorgung wie jene in Saarbrücken oder Saarlouis.

Stefan Buchmann (Bürger Direkt) erklärte, das Losheimer Krankenhaus habe mit seiner Spezialisierung und dem neuen Schwerpunkt auf Konservativer Orthopädie überregional großen Erfolg, die Abteilung sei zu 120 Prozent ausgelastet. Joachim Selzer (Grün-Alternative Liste) erinnerte daran, dass in den vergangenen Jahren immense Gelder aus Steuermitteln in die Modernisierung der Krankenhaus-Standorte Wadern und Losheim gesteckt worden seien. "Es wäre ein Treppenwitz, wenn durch eine Schließung diese öffentlichen Investitionen ad absurdum geführt würden."

Dirk Fischer (Die Linke) erklärte, die Krankenhausbetreiber sollten bei ihren Struktur-Überlegungen nicht nur auf den Profit achten, "sondern auch an die Menschen denken, die im Krankenhaus arbeiten und dort behandelt werden". cbe

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