Kleines Ebay für Schüler am Steinwald-Gymnasium

Neunkirchen. "Rentables Brett" lautet der Name des Projektes, das die Schüler des Gymnasiums am Steinwald ins Leben gerufen haben. Mit ihrem Seminarfach "Nachhaltige Geschäftsidee" setzen sich die Abiturienten für Kinder in Ruanda ein

 Die Gründer des "Rentablen Brettes" von links nach rechts: Lukas Mathieu, Lehrerin Andrea Hrasky, Daniel Weber, Kevin Gauer, Anna-Lena Maus, Marc Dengel, Roumany Israil, Philipp Bohnerth, Fabienne Lentes, Lena Keßler, Michelle Leibold, Till Marquardt. Foto: deh

Die Gründer des "Rentablen Brettes" von links nach rechts: Lukas Mathieu, Lehrerin Andrea Hrasky, Daniel Weber, Kevin Gauer, Anna-Lena Maus, Marc Dengel, Roumany Israil, Philipp Bohnerth, Fabienne Lentes, Lena Keßler, Michelle Leibold, Till Marquardt. Foto: deh

Neunkirchen. "Rentables Brett" lautet der Name des Projektes, das die Schüler des Gymnasiums am Steinwald ins Leben gerufen haben. Mit ihrem Seminarfach "Nachhaltige Geschäftsidee" setzen sich die Abiturienten für Kinder in Ruanda ein. Durch ein Geschäft in Berlin, das seine Regale an Künstler vermietet, um ihre Kunst darin auszustellen, kamen die Jungunternehmer auf ihre Idee. Sie vermieteten Regalbretter an Schüler für einen Euro. Auf ihrem somit erworbenen Ausstellungsplatz können die Schüler des Gymnasiums ihre eigenen Sachen wie Bücher, Spiele oder Ähnliches ausstellen, um sie dann für einen selbst festgelegten Preis zu verkaufen. Die Geschäftsführerin Fabienne Lentes bezeichnete dies treffend als "kleines Ebay für Schüler". Zehn Prozent des damit erzielten Gewinns gehen ebenfalls an das Seminarfach. Der komplette Erlös wird dazu benutzt, eine Patenschaft für Kinder in Ruanda zu übernehmen. Bei 45 Regalen zum Preis von einem Euro und einer Laufzeit von einer Woche sind das zwölf Patenschaften in einem Monat. Allein bei der Eröffnung am gestrigen Donnerstag brachte die Vermietung mit dem Verkauf zusammen rund 60 Euro ein. Lehrerin Andrea Hrasky, die das Seminarfach leitet, ist stolz. Es gebe nur Gewinner, da mit der Vermietung keine Verluste einhergehen und sowohl die Kinder in Ruanda als auch die Schüler davon profitieren.Jedoch dient das Projekt nicht alleine der Kinderhilfe, sondern auch dem Unterricht. "Jeder Schüler, ob Käufer oder Verkäufer, lernt, wie der Markt funktioniert", sagt Andrea Hrasky. "Die Bereitschaft, über den Unterricht hinaus mitzuarbeiten und sich als Gemeinschaft zu fühlen" sei ein Lernerfolg, der mit normalem Unterricht nur schwer zu erreichen sei, fügt die Politiklehrerin hinzu.

Auch die anderen Schüler haben Gefallen am "Rentablen Brett" gefunden. Denise Keller hat drei Regale gemietet und ist so begeistert, dass sie auch in Erwägung zieht, später das Projekt weiterzuführen. Denn es handelt sich ja um eine nachhaltige Geschäftsidee, was bedeutet, dass das Projekt von den nachfolgenden Klassen weiter geleitet werden soll. Das Gymnasium am Steinwald konnte bereits mehrfach mit solchen Aktionen glänzen. So waren bei der Aktion "Image der Politik und der Politiker" Bundespräsident Christian Wulff, Vorsitzender der Euro-Gruppe Jean-Claude Juncker und der Politiker Heiner Geißler am Steinwald zu Besuch. Das Steinwaldgymnasium wurde zur drittbesten Schule der Republik ernannt.

Das ehemalige "Juniorprojekt" gewann drei Mal den Landesausscheid und wurde Dritter beim Bundeswettbewerb. deh

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