Klauspeter Brill führt jetzt Lebach an

Lebach · Einen überaus deutlichen Sieg errang gestern Klauspeter Brill bei der Bürgermeisterwahl in Lebach. Deutlich abgeschlagen der CDU-Kandidat Rainer Fries. Brill wird vermutlich sein Amt zum 1. August antreten.

 Klauspeter Brill kann nach seinem erdrutschartigen Sieg sein Glück kaum fassen. CDU-Kandidat Rainer Fries zeigte sich zwar enttäuscht, aber als fairer Verlierer. Fotos: Seeber

Klauspeter Brill kann nach seinem erdrutschartigen Sieg sein Glück kaum fassen. CDU-Kandidat Rainer Fries zeigte sich zwar enttäuscht, aber als fairer Verlierer. Fotos: Seeber

Noch bevor der erste Beigeordnete der Stadt Lebach und Gemeindewahlleiter Edwin Fries das vorläufig amtliche Endergebnis bekannt gab, war den zahlreichen Besucher klar: Klauspeter Brill heißt der neue Mann im Lebacher Rathaus. Überwältigend das Ergebnis für den parteilosen Kandidaten: Fast 74 Prozent der Lebacher votierten für den 43-jährigen Elektroingenieur. Deutlich abgeschlagen: CDU-Kandidat Rainer Fries. Er schaffte gut 26 Prozent. In allen 13 Wahllokalen und selbst bei der Briefwahl ging Brill als Sieger hervor. Den größten Stimmenanteil erhielt Brill in seinem Geburtsort Landsweiler. Über 85 Prozent gaben ihm dort ihre Stimme (siehe Grafik). Doch auch in den übrigen Stimmbezirken lag der Parteilose deutlich an der Spitze. Über 60 Prozent erreichte er in allen Stadtteilen und bei der Briefwahl. Wenn alles nach seinen Wünschen läuft, will Brill sein Amt am 1. August antreten. Das will er heute mit seinem Arbeitgeber in Frankfurt besprechen.

"Man muss mit den Bürgern sprechen, ein Ohr für sie haben." Das habe er bei seinen Hausbesuchen während des Wahlkampfs immer deutlicher gespürt. Mit solch einem hohen Wahlerfolg hat selbst er nicht gerechnet, gesteht der Neue. Er hat nicht nur zugehört, sondern sich auch eine Liste gemacht, worauf er die angesprochenen Wünsche, Anregungen aber auch Kritikpunkte aufgelistet hat. Ein Kompetenzteam im Hinterkopf, das habe er nicht, gesteht Brill. Er will sich auch in der Verwaltung erst einmal alles anschauen. "Ich bin ein Neuling, aber das Ergebnis hat gezeigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe." Die Anliegen der Bürger stehen für ihn an oberster Stelle. Dazu gehört auch mehr Transparenz. Vor allem muss den Menschen gesagt werden, warum manche Projekte notwendig sind, der Bürger muss verstehen und nachvollziehen können.

Mit zu den ersten Gratulanten gehörte Rainer Fries. Er wünschte dem Neuen viel Fantasie, Glück und Durchsetzungsvermögen. Es werde sicherlich für ihn schwierig, da er keine Partei hinter sich habe.

Doch erst einmal wird im Hause Brill gefeiert. Die Kinder Lucas, Nora und Liam freuten sich natürlich riesig mit dem Papa. Lucas hat sogar den Papa bei einigen Ortsbesuchen begleitet und fleißig Flyer verteilt. Bei der Familie Brill wird sich in Zukunft einiges ändern, meint Brills Frau Ute. "Wir werden uns alle wundern, wenn er morgens mit uns am Frühstückstisch sitzt." Brill pendelt nämlich täglich zwischen Niedersaubach und Frankfurt.

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