Klare Absage an Umzugsmanöver

Dudweiler. Das Job-Center Saarbrücken will anscheinend seine Präsenz in Dudweiler ausbauen und braucht dazu im Rathaus weitere Räume. Wie in der Sitzung des Bezirksrates am Donnerstagabend bekannt wurde, will die Saarbrücker Verwaltungsspitze im Rathaus in Dudweiler Platz schaffen und den Fachbereich Bauen und Umwelt in das Sozialgebäude des Bauhofs verlagern

 Teile der Dudweiler Zentralverwaltung sowie des Standesamtes sollen in die Bibliothek im Bürgerhaus und in das Bürgeramt in der Dudo-Galerie verlagert werden. Foto: Iris Maurer

Teile der Dudweiler Zentralverwaltung sowie des Standesamtes sollen in die Bibliothek im Bürgerhaus und in das Bürgeramt in der Dudo-Galerie verlagert werden. Foto: Iris Maurer

Dudweiler. Das Job-Center Saarbrücken will anscheinend seine Präsenz in Dudweiler ausbauen und braucht dazu im Rathaus weitere Räume. Wie in der Sitzung des Bezirksrates am Donnerstagabend bekannt wurde, will die Saarbrücker Verwaltungsspitze im Rathaus in Dudweiler Platz schaffen und den Fachbereich Bauen und Umwelt in das Sozialgebäude des Bauhofs verlagern. Zudem sollen Teile der Zentralverwaltung, die unter anderem im Nebengebäude untergebracht sind, sowie des Standesamtes in die Bibliothek im Bürgerhaus und in das Bürgeramt in der Dudo-Galerie verlagert werden. Diesen Plänen erteilte der Bezirksrat eine klare und eindeutige Absage.In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordert das Gremium, dass auch zukünftig die Bezirksverwaltung ihren Sitz im Rathaus Dudweiler behält. Die Verteilung von zentralen Verwaltungseinrichtungen über ganz Dudweiler konterkariere das Bestreben, öffentliche Verwaltungsdienstleistungen bürgernah und bürgerfreundlich anzubieten, heißt es. Zudem seien die Verlagerungen mit nicht unerheblichen Kosten durch entsprechende Umbaumaßnahmen verbunden. Der Bezirksrat begrüßt zwar die Verstärkung der Präsenz des Job-Centers in Dudweiler, sieht aber keine Notwendigkeit, sie im Rathaus unterzubringen. Er wertet die Verlagerung von Teilen der Verwaltung als Schwächung der Bezirksverwaltung.

"Das ist eine erneute Attacke aus Saarbrücken gegen die Bezirksverwaltung", wetterte Jörg Sämann (SPD). Gerd Kiefer von der FDP zeigte ebenfalls keinerlei Verständnis für die Pläne aus Saarbrücken. In Bezug auf die Bibliothek und das Bürgerhaus warf er der Verwaltung der Landeshauptstadt einen Zick-Zack-Kurs vor. "Erst sollte das Bürgerhaus verkauft werden. Dann sollte die Frauenbibliothek nach Dudweiler kommen und jetzt sollen Teile der Bezirksverwaltung im Bürgerhaus untergebracht werden", empörte er sich.

Rainer Dorscheid (CDU) kritisierte, dass die Landeshauptstadt die Bezirksverwaltung nicht als eine Einheit betrachtet. Wohl eher als einen Steinbruch, aus dem man Stück für Stück herausbrechen könne, so der CDU-Fraktionschef. Für Gabriele Ungers sieht es so aus, "als ob die Verwaltung in Saarbrücken nicht weiß, was sie mit dem Bürgerhaus will".

Einstimmig verabschiedete der Bezirksrat dann auch noch eine weitere Resolution. Darin sagen die Damen und Herren eindeutig Nein zur Schließung der Geburtsstation im Krankenhaus St. Josef. Gerade diese Station habe in der Vergangenheit entscheidend zum guten Ruf und zur großen Beliebtheit des Krankenhauses beigetragen. Annähernd 600 Geburten im Jahr belegten eindrucksvoll, dass viele werdende Eltern das Krankenhaus Dudweiler bevorzugten. Auch vor dem Hintergrund der erst kürzlich vorgenommenen Investitionen und der Modernisierung der Geburtsstation sei diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Der mit der Schließung verbundene Verlust von Arbeitsplätzen führe mittelfristig zu Abwanderungen und zu einem Kaufkraftverlust für den Stadtbezirk. Der Bezirksrat fordert die Verantwortlichen auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen.

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