Kita ist hässliche Rohrwand bald los

St. Ingbert. Verwitternder Asbest im Garten der Kindertagesstätte, giftige Pflanzen vor der Eingangstür? Der Oberwürzbacher Alois Legrum, seines Zeichens Bauökologe, spricht von solchen Mängeln am städtischen Kindergarten Luitpoldschule in der St. Ingberter Kaiserstraße und trifft damit auf helle Empörung in Kindergarten und Stadtverwaltung

St. Ingbert. Verwitternder Asbest im Garten der Kindertagesstätte, giftige Pflanzen vor der Eingangstür? Der Oberwürzbacher Alois Legrum, seines Zeichens Bauökologe, spricht von solchen Mängeln am städtischen Kindergarten Luitpoldschule in der St. Ingberter Kaiserstraße und trifft damit auf helle Empörung in Kindergarten und Stadtverwaltung. Eine Gesundheitsgefährdung durch Asbest auf dem Gelände der Einrichtung, sagt Alex Beck von der Stadtverwaltung über die Klage, die die größte Aufmerksamkeit hervorrufen dürfte, bestehe auf gar keinen Fall.

Bauökologe Legrum hatte gegenüber der SZ erläutert, ein Vater, dessen Kind in der Einrichtung betreut werde, habe ihm ursprünglich von Brandschutzproblemen berichtet. In der Kita habe Legrum dann aber bei einem Besuch nicht nur das Fehlen von Brandmeldern festgestellt, sondern auch Kirschlorbeerbäume zu beiden Seiten des Eingangs vorgefunden und im Hof einen Sichtschutz ausgemacht, der seiner Meinung nach aus Asbestrohren besteht, "beckergelb gestrichen". "Das gehört da nicht hin", moniert Legrum, "ebenso wenig wie der giftige Kirschlorbeer vorne".

Alois Legrum ist ein streitbarer Geist. In Reichenbrunn, wo der FDP-Aktivist lebt, macht er sich mit seiner Frau Christine für eine demokratische Entscheidung aus der Mitte der Bevölkerung stark, was die Neugestaltung des kleinen Platzes an der Würzbachstraße betrifft, sobald dort der kranke Mammutbaum wegkommt. Mit dem St. Ingberter Rathaus hat er sich bei verschiedenen Gelegenheiten angelegt. In Sachen Luitpoldschule hat er ebenfalls Kontakt aufgenommen. Legrum: "Ich habe jetzt Hausverbot in der Kindertagesstätte."

Letzteres bestätigt das Rathaus. Legrum habe sich unberechtigt in der Kita aufgehalten, sagt St. Ingberts Pressesprecher Wilfried Trapp. Ein Zivildienstleistender habe ihm geöffnet. Legrum sei dann anstatt zur Leiterin der Kita zu gehen in Haus und Garten mit dem Fotoapparat herumspaziert. Beck, im Rathaus für Gebäude und Liegenschaften zuständig, findet dieses Verhalten unmöglich. Jemand, der selbst kein Kind in der Einrichtung habe, dürfe dort nicht einfach rumlaufen und fotografieren. Eltern seien in solchen Dingen heute sehr sensibel. Er sagt zu den gelben Rohren im Garten der Luitpoldschule: "Die stammen aus den 70er Jahren. Sie haben einen Schutzanstrich und deshalb wird hier definitiv nichts freigesetzt." Es handele sich um Faserzement-Rohre. Um genau zu wissen, was in ihnen verarbeitet ist, müsse man sie genau untersuchen. Allerdings, erläutert er weiter, lasse die Stadt den Kindergarten im nächsten Jahr sanieren. Dann kommen auch diese Rohre weg.

Die vorhandenen Rauchmelder würden dann auch um eine Brandmeldeanlage erweitert. Zum Kirschlorbeer sagt Ursula Schuster-Klein, stellvertretende Leiterin der Einrichtung: "Die sind vor der Haustür. Dort sind die Kinder an der Hand. In den vergangenen 30 Jahren war das nie ein Problem."

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