Kirkel will erst mal keine Straße

Kirkel. Über zwei Stunden wurde gestern Abend im öffentlichen Teil der Kirkeler Gemeinderatssitzung debattiert

 Den Kirkeler Ratsmitgliedern wäre es vorerst lieber, wenn der Zunderbaum-Verkehr über Homburg liefe. Foto: Hagen

Den Kirkeler Ratsmitgliedern wäre es vorerst lieber, wenn der Zunderbaum-Verkehr über Homburg liefe. Foto: Hagen

Kirkel. Über zwei Stunden wurde gestern Abend im öffentlichen Teil der Kirkeler Gemeinderatssitzung debattiert. Während ein Teil der Tagesordungspunkte ohne große Diskussionen durchging, gab es vor allem ein Thema, an dem sich am Ende eine längere Diskussion anschloss: "Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung eines Bebauungsplanes Zunderbaum im Ortsteil Altstadt" hieß es nüchtern in der Vorlage. Für die Mehrheit der anwesenden Ratsmitgleider bedeutete dies im Klartext: Mehr Lärm und Verkehr in Altstadt - das wollen wir nicht. Und eine neue Straße, die über Altstadter Gemarkung verläuft, um den Verkehr vom künftigen Industriegebiet Zunderbaum abzuleiten, eigentlich auch nicht. Zunächst gefiel es allen, dass in der Vorlage stand, dass nach Auflösung des Planungsverbandes (wir berichteten), wieder die Gemeinde selbst das Heft in der Hand habe. Allerdings gefiel besonders den Grünen - Martin Baus und Axel Leibrock - ganz und gar nicht, dass die Landesentwicklungsgesellschaft Saar, die das Gelände als Industriegebiet vermarkten will, zwei Dinge forderte: eine Erschließungsstraße über Altstadt und die Vermarktung als reines Industriegebiet. "Wir lassen uns hier freiwillig und mit großer Freude erpressen", sagte Martin Baus. Und Axel Leibrock bemängelte, dass man sich den Plan nicht genau angeschaut habe, denn Homburg würde zusätzlich zum Konversionsgelände Zunderbaum noch weiteres Gebiet dazuschlagen, wie etwa das Erdbeerland. Er sehe nicht ein, dass Altstadt hier mit einer Straße in Vorleistung treten müsse. Im Gegenteil. Nach längerem Überlegen wurde schließlich eine Formulierung verfasst, nach der Homburg erst alle Möglichkeiten eines Verkehrsabflusses auf seinem Gebiet prüfen müsse - "vierblättriges Kleeblatt, Großkreisel" so Baus - bevor Kirkel eine Straße über Altstadt befürworte. Damit, so CDU-Mitglied Regneri, sei das Projekt Zunderbaum "so gut wie tot". > Bericht folgt maa

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