Kindheitserinnerungen aus dem Totobad

Dudweiler/Saarbrücken. Das Schwarzenbergbad, das die meisten Saarbrücker liebevoll Totobad nennen, wird ebenso wie das Freibad Dudweiler nicht direkt davon profitieren, wenn drei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung unter den städtischen Bädern verteilt werden. Das kündigte Saarbrückens Sportdezernent Paul Borgard bei der Eröffnung der 50-Jahrfeier des Totobades an

Dudweiler/Saarbrücken. Das Schwarzenbergbad, das die meisten Saarbrücker liebevoll Totobad nennen, wird ebenso wie das Freibad Dudweiler nicht direkt davon profitieren, wenn drei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung unter den städtischen Bädern verteilt werden. Das kündigte Saarbrückens Sportdezernent Paul Borgard bei der Eröffnung der 50-Jahrfeier des Totobades an.

Dennoch hatte er auch positive Nachrichten mitgebracht. Borgard: "Das Geld aus dem Konjunkturpaket verschafft uns mehr Handlungsfreiraum in unserem normalen Haushalt, und wenn der neu gewählte Stadtrat dies will, werden auch im Totobad Sanierungsarbeiten zu realisieren sein."

Jutta Schmidt (Foto: al) will auch Geld für das Totobad beschaffen. Für ihr Buch zum Totobad-Jubiläum - Titel "Am Beckenrand" - erhebt sie eine Schutzgebühr von neun Euro. "Für den Erlös soll ein Sonnensegel für das Kinderbecken beschafft werden", verfügte sie, als sie ihr Buch erstmals der Öffentlichkeit präsentierte - ebenfalls zum Start der Party "50 Jahre Totobad". Das Buch ist ihre Diplomarbeit. Es dokumentiert die Ausstellung, die im Vorjahr im Rahmen eines Kunstprojektes der Hochschule der Bildenden Künste im Totobad zu sehen war. Vorneweg zeigt das Buch lustige Bilder von Damen mit außergewöhnlichen Badehauben. Dann wendet sich die Autorin ihrem zentralen Thema zu, den "Erinnerungen". Als 2005 über die Schließung des Totobades diskutiert wurde, habe sie sich die Frage gestellt: "Das hat viele Menschen emotional beschäftigt, aber warum?" Die Antwort gibt sie selbst: "Weil Schwimmbäder ein Ort der Erinnerung sind, Erwachsene verbinden Schwimmbadbesuche mit ihrer Kindheit." Viele Fotos im Buch, so erläuterte Schmidt, seien "re-inszeniert". Einige Aufnahmen könnten Träumen entsprungen sein, andere könnten aus einem Super-Acht-Familienfilm stammen. Stadträtin Karin Burkard (Grüne) hält das Buch für gelungen. Sie kaufte sich an Ort und Stelle ein Exemplar und ließ sich von der Künstlerin eine Widmung hineinschreiben.

Am Samstag ging das Jubiläum mit einer Beach-Party weiter, viele tanzten - auch im Wasser - zur Musik von Roomservice, Double A und eines DJ-Teams. Familienprogramm war am Sonntag angesagt - mit Puppentheater, Aqua-Kino und günstigem Eintrittspreis.

Zurück zu Borgard. Der sagte, dass die Konkurrenz für die öffentlichen Bäder größer werde. Seine Strategie: "Wir müssen weg von der Freibad-Philosophie und mehr Kombi-Bäder realisieren." Er forderte die Saarbrücker auf, in die Bäder zu gehen: "Wenn wir als Verwaltung der Politik Rechnung ablegen müssen, sind hohe Besucherzahlen ein Argument." al

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