Kinder-Theater gegen Müll im Meer

Saarbrücken · Im Saarbrücker Rathaus ist zurzeit die Ausstellung „Ozeane und mehr“ zu sehen. Gestaltet haben sie Kinder aus dem Regionalverband.

 Kinder der Offenen Ganztagsgrundschule Weyersberg zeigten im Rathaus eine Tanztheatervorführung. Foto: Rich Serra

Kinder der Offenen Ganztagsgrundschule Weyersberg zeigten im Rathaus eine Tanztheatervorführung. Foto: Rich Serra

Foto: Rich Serra

Auf dem Teppich im großen Rathaussaal sitzen etliche Kinder und warten unruhig auf die Eröffnung der Ausstellung "Ozeane und mehr". Der Vormittag ist den Grundschulkindern und den Ergebnissen der Projekte aus dem vorigen Schuljahr gewidmet. Wie können wir das Meer schützen? Was können wir gegen Umweltverschmutzung tun, und was gibt es für Probleme? Diese Fragen klärt zunächst die Meeresbiologin Frauke Bagusche in einem kurzen Vortrag. Sie zeigt Fotos ihrer Arbeit unter Wasser auf den Malediven und ihrer Arbeit mit Kindern. "Wenn man Kreide in ein Glas Sprudel wirft, löst sie sich auf. Genauso könnt ihr euch das vorstellen, wenn eine Muschel im übersäuerten Meereswasser schwimmt", erklärt Bagusche und hat dabei die Aufmerksamkeit der Kinder. Sie macht noch einmal bewusst, was die Schüler in den letzten Monaten bereits schon gelernt haben: Wir haben die Möglichkeit, mit unserem Verhalten die Meere zu schützen. Zum Beispiel können die Kinder bei ihrem nächsten Geburtstag auf Luftballons verzichten, schlägt Bagusche vor. Im Wasser sehen Plastiktüten aus wie Quallen, die Leibspeise der Wasserschildkröten. Wenn sie aber eine Plastiktüte verspeisen, können sie daran ersticken und sterben.

"Je mehr Menschen es wie euch gibt, desto besser wird's den Meeren gehen", sagt Bagusche abschließend und freut sich, die Ausstellung zu besuchen, die nun im Hauberrissersaal eröffnet wird. Zuerst zeigen aber die Kinder der Wallenbaum-Grundschule, wie man die Unterwasserwelt auf kreative Art und Weise in einem Theaterstück darstellen kann. Unterschiedliche Meereslebewesen schwimmen in dem Wasser, welches durch eine Plastikfolie symbolisiert wird, die über den Kindern schwebt und wogt. Zu klassischer Musik tanzen sie im Meer, strecken die Beine in die Höhe wie Quallen oder springen wie Delfine. In dem darauf folgenden Marionettentheater der Dellengarten Grundschule sind die Meeresbewohner als Puppen dargestellt. Die Kinder gehen geschickt mit den selbst gebastelten Puppen um und wehren sich gegen den Plastikmüll, der vom Ufer in ihren Lebensraum geschmissen wird. Das Meer muss sauber sein! Das ist die Konklusion für alle Kinder und bleibt in den Köpfen. Als Belohnung schenken die Mitarbeiter der Stadt Saft aus. Einwegbecher stapeln sich in der Vorhalle im Rathaus, die Kinder sind glücklich. "Da ist ja ganz viel Plastik im Sand", fällt einem Jungen auf, als er eine Kiste mit Sand durchwühlt. Es stört ihn, dass so viel Müll die Strände verschmutzt. In einer anderen Ecke steht eine Skulptur aus Plastikmüll. Ganz interessiert steht ein Junge vor dem Modell einer Kläranlage: "Da kommt ja unten sauberes Wasser raus", bemerkt er. Einem Mädchen hat das Projekt nicht so gut gefallen. Es sei langweilig gewesen, immer die Marionettenpuppen zu halten und so lange an einem Projekt zu proben. Zum Inhalt des Stückes kann sie nicht viel sagen.

Stolz zeigt ein anderer Junge auf die Puppe, die er selbst gebastelt hat und mit einem Schnurrbart versehen hat. Die Projekte haben Künstler zusammen mit den Schülern entwickelt und zeigen sie nun bis zum 19. Mai im Hauberrissersaal im Rathaus.

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Grundschulkinder erkunden die Meere Im Hauberrissersaal ist seit Mittwoch die Ausstellung "Ozeane und mehr!" zu sehen. Zu sehen gibt es zum Beispiel Drucke, Collagen und Objekte aus Nordsee-Plastikteilen. Die Ausstellung ist bis Freitag, 19. Mai, montags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

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