„Kinder der Kohle“ suchen neuen Spielort

Petite-Rosselle · Das Freiluft-Schauspiel fällt in diesem Sommer aus. Auch eine neue Produktion für 2018 steht auf der Kippe.

 Im Stück „Schwarze Schnauzen“ stellten die „Kinder der Kohle“ die Geschichte des Bergbaus dar. Foto: Becker&Bredel

Im Stück „Schwarze Schnauzen“ stellten die „Kinder der Kohle“ die Geschichte des Bergbaus dar. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Das beliebte Freiluft-Schauspiel des Vereins "Les enfants du charbon" (Deutsch: Die Kinder der Kohle) findet 2017 nicht statt. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein angedeutet, dass die Bauarbeiten am Bergbau-Museum in Petite-Rosselle den Aufbau der Bühne und der Zuschauertribüne am gewohnten Platz verhindern könnten. "Die Bauarbeiten hätten im vergangenen September nach unseren letzten Aufführungen beginnen sollen", erklärt Julian Bernardi, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Jetzt hätten sich die Arbeiten aber verzögert, sodass sie erst in diesem September starten werden.

Die "Kinder der Kohle" müssen darum eine neue Spielstätte suchen. Und die Suche gestaltet sich schwierig. 2016 besuchten knapp 6000 Zuschauer die Freiluft-Inszenierungen. "Damit sind wir die größte Veranstaltung im Osten der Moselle. Es ist nicht einfach, einen Ort für so viele Leute zu finden", sagt Bernardi. Dabei ist die Nummer zwei des Vereins nicht auf das Département Moselle fixiert. Wichtig für den neuen Standort sind die Verankerung im ehemaligen Bergbaugebiet und die Nähe zur deutsch-französischen Grenze.

Wenn es dort0,,0 einen passenden Standort für die Freiluft-Inszenierung gäbe, könnte sich Bernardi auch vorstellen, die Veranstaltung im Saarland anzusiedeln: "Warum nicht einen europäischen Standort auswählen? Die gemeinsame Geschichte rund um die Kohle reicht über die Ländergrenzen hinaus."

Doch der richtige Ort ist nicht das einzige, was dem Verein fehlt. Auch die Frage der Finanzierung sei noch nicht geklärt. Zwar hätten mehrere lothringische Lokalpolitiker Interesse bekundet, den Verein zu unterstützen. "Aber durch die Gebietsreform sind wir auf der Ebene der neuen Region Grand Est, die größer ist als Belgien, doch wieder eine kleine Nummer", bedauert Bernardi.

Noch ist also auch für den Sommer 2018 nichts gesichert. Die Künstler aber nutzen die Zwangspause und arbeiten schon am neuen Drehbuch. Das zuletzt gezeigte Schauspiel "Gueules noires" (Deutsch: "Schwarze Schnauzen") haben die Darsteller drei Jahre lang aufgeführt. 2018 wäre also Zeit für ein neues Kapitel der Bergbau-Geschichte. "Unser Regisseur arbeitet bereits an einem neuen Szenario", erklärt Bernardi. In der neuen Produktion soll es um die Rolle des Bergbaus beim Wiederaufbau des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg gehen.

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