Kiloweise Dreck in Kleidercontainern

Zweibrücken. Wenn die Mitarbeiter des DRK die Kleidercontainer, die in der Stadt aufgestellt sind, öffnen, wird es ihnen regelmäßig speiübel. Denn oft finden die Rot-Kreuz-Helfer in den Sammelbehältern nicht das, was sie dort eigentlich erwarten - nämlich von Bürgern ausrangierte Kleider. Stattdessen quellen ihnen beim Öffnen Unrat, Dreck, Kot entgegen

Zweibrücken. Wenn die Mitarbeiter des DRK die Kleidercontainer, die in der Stadt aufgestellt sind, öffnen, wird es ihnen regelmäßig speiübel. Denn oft finden die Rot-Kreuz-Helfer in den Sammelbehältern nicht das, was sie dort eigentlich erwarten - nämlich von Bürgern ausrangierte Kleider. Stattdessen quellen ihnen beim Öffnen Unrat, Dreck, Kot entgegen. Jeden Monat fischt der DRK vier Kubikmeter Müll aus den Containern. Mario Sauder, Leiter des DRK Südwestpfalz, schüttelt sich, wenn er im Gespräch mit unserer Zeitung daran denkt, welchen Müll unbekannte Schmutzfinken illegal in den Kleidercontainern entsorgen. "Es ist unglaublich, was dort alles reingestopft wird", klagt Sauder. Dass Restmüll oder Wertstoff in den Kleidercontainer wandern, daran habe man sich inzwischen fast schon gewöhnt, merkt er lapidar an. "Aber wir hatten auch schon Fälle, da hat jemand kiloweise Katzenstreu in einem Container entsorgt. Das ist natürlich - neben dem Gestank und Dreck, der eine Zumutung darstellt - auch für die Kleider, die sich bereits in dem Container befanden, fatal", ärgert sich der DRK-Chef. "Nachdem das Katzenstreu dort reingeschüttet wurde, konnten wir die Kleider fortschmeißen. Die waren für nichts mehr zu gebrauchen." Sauders Fazit: Die Täter sind nicht nur Schmutzfinken, sie schädigen auch Bedürftige. Denn die Kleider, die man wegwürfen müsse, könnten anderweitig verwertet werden. Und dieses Geld wiederum lasse das DRK sozialen Zwecken zukommen. Sauder beziffert den Schaden, den die illegalen Müllentsorgungen verursachen, auf 3000 Euro pro Jahr.Sauders Mitarbeiter Hans Prager weist daraufhin, dass das DRK Südwestpfalz in seinem Zuständigkeitsbereich (Zweibrücken, Pirmasens und Land) insgesamt 110 Kleidercontainer aufgestellt hat. "Aber nirgends ist es so schlimm wie in Zweibrücken, was diese illegale Entsorgtung von Müll und Dreck anbelangt", macht Prager deutlich. Die Dimensionen seien in der Rosenstadt beachtlich. "Die Art des Mülls, die Mengen - man hat zum Teil den Eindruck, dass es Leute sind, die gewerblich tätig sind und über den Kleidercontainer ihren Abfall loswerden wollen", sagt Prager. So habe ein Unbekannter vor Kurzem kiloweise Hähnchenknochen in einen Container in Zweibrücken gestopft. Solche Mengen fielen in privaten Haushalten nur schwer an.

Ein anderer Extremfall: "Im vergangenen Sommer steckte jemand riesige Mengen von altem Fleisch in einen Container. Es waren rund 30 Kilogramm. Zu der Zeit war es in Zweibrücken sehr warm." Als der Container ein paar Tage später geöffnet wurde, bekamen die Helfer vom DRK einen Riesenschreck, erinnert sich Prager: "Im Container wimmelte es von Maden, überall lag das vergammelte Fleisch herum. Wir waren entsetzt, weil wir glaubten, dass da eine Leiche in dem Container steckte, die verwest war." Aber die Helfer stellten rasch fest: Es war - wieder einmal - "nur" ein Schmutzfink gewesen.

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