KEW zahlt Kunden Geld zurück

Neunkirchen. Kurz vor Weihnachten lädt die Kommunale Energie- und Wasserversorgung (KEW) Vertreter der Medien in die Firmen-Zentrale an der Händelstraße. In einem "Jahresabschluss-Gespräch" bilanziert die Führungsriege die Entwicklung der vergangenen Monate und wirft einen Blick in die Zukunft

 Gute Nachrichten für die Kunden der KEW: Viele Hausbesitzer bekommen aufgrund geringen Gas- und Stromverbrauchs jetzt Geld zurück. Foto: dpa/Patrick Pleul

Gute Nachrichten für die Kunden der KEW: Viele Hausbesitzer bekommen aufgrund geringen Gas- und Stromverbrauchs jetzt Geld zurück. Foto: dpa/Patrick Pleul

Neunkirchen. Kurz vor Weihnachten lädt die Kommunale Energie- und Wasserversorgung (KEW) Vertreter der Medien in die Firmen-Zentrale an der Händelstraße. In einem "Jahresabschluss-Gespräch" bilanziert die Führungsriege die Entwicklung der vergangenen Monate und wirft einen Blick in die Zukunft.Diesmal stellten Vorstand Werner Spaniol und die drei Prokuristen des Unternehmens, Marcel Dubois, Thomas Jakob sowie Michael Abel, die Wetterkapriolen besonders heraus. 2011 war alles in allem so mild, dass beinahe 70 Prozent der Kunden, das sind insgesamt rund 50 000 Strom- und 30 000 Gas-Bezieher, mit einer Rückzahlung rechnen können. Viele Bescheide sind schon raus, die letzten Abrechnungen werden Anfang Januar verschickt.

Trotz prominenter Firmenpleiten (Teldafax) tummeln sich nach wie vor rund 70 Stromanbieter und 40 Gasanbieter im Bereich Neunkirchen. Der Tarif-Dschungel ist kaum noch durchschaubar. Doch die KEW hält dem Wettbewerbsdruck - besonders im Bereich der privaten Kunden - offenbar prächtig stand. 98,5 Prozent Marktanteil beim Strom und gar 99 Prozent beim Gas verkündet die Unternehmensspitze nicht ohne Stolz. Diese Zahlen beziehen sich auf das Netzgebiet der KEW, also die Stadt Neunkirchen sowie die Gemeinden Schiffweiler und Spiesen-Elversberg.

Im Übrigen schaut die KEW neuerdings nicht mehr regungslos zu, wenn fremde Anbieter, darunter auch immer mehr Stadtwerke, auf Kundenakquise gehen. Die Neunkircher Aktiengesellschaft setzt im Kerngebiet der Konkurrenz ihrerseits Angebote dagegen. Dazu wurde die Marke Provita Energie kreiert. Die Vermarktung von Strom und Gas erfolgt dabei ausschließlich übers Internet. "Wir sind gedämpft unterwegs im Haushaltskundenbereich", hieß es bei der Pressekonferenz, denn "im Vertriebsgeschäft sind die Margen äußerst dünn, und Kunden allein machen noch nicht glücklich." Immerhin aber, berichtete Werner Spaniol, mache die KEW schon drei Millionen Euro Stromumsatz und 600 000 Euro Gasumsatz außerhalb des eigenen Netzgebietes.

Rund 1000 der 50 000 Stromkunden setzen bewusst auf regenerative Energien und zahlen einen Aufpreis für den so genannten Watergreen-Tarif. Auch das Thema dezentrale Energie-Erzeugung liefert inzwischen beachtliche Resultate: Im Netz der KEW sind etwa 800 Photovoltaik-Anlagen in Betrieb.

Doch umweltfreundliche Technik schafft auch Probleme. Bundesweit gibt es großen Nachholbedarf bei der Netzstruktur. Das gilt besonders im Zusammenhang mit der Windenergie. Werner Spaniol: "Man kann das nicht einfach in unsere vorhandenen Mittelspannungsnetze einspeisen."Foto: Privat

Hintergrund

Die Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG Neunkirchen (KEW) ist ein Dienstleistungsunternehmen, das die Kreisstadt Neunkirchen sowie die Gemeinden Spiesen-Elversberg und Schiffweiler mit Strom, Erdgas, Fernwärme und Wasser versorgt. Aktionäre der KEW sind die Stadt Neunkirchen mit 50,02 Prozent der Anteile, die Gemeinde Spiesen-Elversberg mit 12,51 Prozent, die Gemeinde Schiffweiler mit 8,92 Prozent und die Energis mit 28,55 Prozent. Die Firmenzentrale der KEW befindet sich an der Händelstraße in Neunkirchen. Aktuell werden rund 190 Mitarbeiter beschäftigt. red

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